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Eine audiophile Produktion in Direkt-2-Track-Stereo

 


Edition Kloster Maulbronn
Carnaval
Grand Piano Masters

Rolf Plagge spielt
Solowerke für Klavier

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791):
Sonate Nr. 12 für Klavier
in F-Dur, KV 332

Franz Schubert (1797-1828):
Sonate Nr. 16 für Klavier
in a-Moll Opus 42, D 845

Robert Schumann (1810-1856):
Carnaval für Klavier Opus 9
"
Fasching: Schwänke auf vier Noten"
(Carl Lipinski gewidmet)

Konzertflügel:
Steinway & Sons, Modell C-227

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium des
UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
vom 25. Mai 2006.

Eine Produktion von
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Konzeption, Photos & Artwork: Josef-Stefan Kindler

CD Audio, DDD, Spielzeit: ca. 79 Minuten
KuK 91, ISBN 978-3-930643-91-2, EAN 42 6000591 063 6
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2010
















Werte Freunde audiophiler Musik, der grosse Konzertflügel ist unbestritten der König unter den Instrumenten. Ich könnte jetzt auf seine unvergleichliche Dynamik, den zartesten Klang im leisen Moll bis hin zum mächtigen Anschlag im Fortissimo eingehen oder von seiner beeindruckenden Grösse und Eleganz schwärmen. Doch wirklich faszinierend ist die Individualität, denn jedes Instrument ist ein Unikat, von Meisterhand geschaffen. Es hat ein Eigenleben auf das sich der Vituose einlässt und somit das Werk des Komponisten zum Leben erweckt.

Created by Josef-Stefan Kindler

In unserer Reihe Grand Piano Masters gehen wir auf den Charakter, auf die Seele, des grossen Konzertflügels ein und erleben während der Aufführung den Dialog zwischen Instrument, Virtuose und Raum.

Josef-Stefan Kindler

















Rolf Plagge bekam seinen ersten Klavierunterricht im Hause, bevor er 1969 am Bremer Konservatorium in der Klasse von Prof. Peter-Jürgen Hofer zu studieren begann. Weitere Ausbildung erhielt er danach in den Klavierklassen solch namhafter Pianisten und Pädagogen wie Vitaly Margulis in Freiburg, Paul Badura-Skoda in Wien, György Sandor in New York, abschließend in Hannover bei Karlheinz Kämmerling. Als Träger von über 30 nationalen und internationalen Wettbewerbspreisen hat sich Plagge einen Namen gemacht. So gewann er gleich fünfmal hintereinander im Alter zwischen 14 und 18 Jahren den nationalen Steinwaywettbewerb in Hamburg. Preise in den Wettbewerben Jugend musiziert und der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 1986 in Bonn folgten.

Created by Josef-Stefan KindlerInternational trat er als Sieger und Preisträger dann in Senigallia, Seregno, Busoni, ARD München, Salt Lake City (Bachauer), Montevideo, Warschau (Chopin), Brüssel (Reine Elisabeth), Moskau (Tschaikowsky) und vielen anderen hervor. Plagge wurde als jüngster Stipendiat in die Studienstiftung des Deutschen Volkes im Jahre 1973 aufgenommen. 1988 wurde ihm die Ehre zu Teil, Deutschland als Gast während der ersten Reise des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl zu Präsident Michail Gorbatschov nach Moskau repräsentieren zu dürfen. Seit 1979 erhält Rolf Plagge Einladungen zu Konzertreisen und Meisterklassen in die ganze Welt: Europa, Israel, den USA, Südamerika, Asien. Im Jahre 1991 wurde er als Professor auf Lebenszeit an das Salzburger Mozarteum berufen.

Internetseite des Künstlers: www.rolf-plagge.com













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Werke & Titelliste

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sonate Nr. 12
für Klavier in F-Dur, KV 332
1. Allegro - 2. Adagio - 3. Allegro assai

Franz Schubert (1797-1828)
Sonate Nr. 16
für Klavier in a-Moll Opus 42, D 845
4. Moderato - 5. Andante, poco mosso
6. Scherzo ~ Allegro vivace - 7. Rondo ~ Allegro vivace

Robert Schumann (1810-1856)
Carnaval für Klavier Opus 9
"
Fasching: Schwänke auf vier Noten"
(Carl Lipinski gewidmet)
8. Preambule ~ Quasi maestoso
9. Pierrot ~ Moderato
10. Arlequin ~ Vivo
11. Valse noble ~ Un poco maestoso
12. Eusebius ~ Adagio - Piu lento molto teneramente
13. Florestan ~ Passionato
14. Coquette ~ Vivo
15. Replique ~ L'istesso temp o
16. Papillons ~ Prestissimo
17. A.S.C.H. - S.C.H.A. ~ Lettres Dansantes Presto
18. Chiarina ~ Passionato
19. Chopin ~ Agitato
20. Estrella ~ Con affetto - Piu presto molto espressivo
21. Reconnaissance ~ Animato
22. Pantalon et Colombine ~ Presto
23. Valse allemande ~ Molto vivace - Paganini ~ Intermezzo
24. Aveu ~ Passionato
25. Promenade ~ Con moto
26. Pause ~ Vivo precipitandosi
27. Marche des "Davidsbuendler" contre les Philistins ~ Non Allegro

Rolf Plagge spielt den Konzertflügel C-227 von Steinway & Sons

















W.A. Mozart (1756 - 1792): Sonate F-Dur, KV 332
Die Entstehung der F-Dur Sonate KV 332 wurde lange auf 1778, die Zeit von Mozarts Aufenthalt in Paris datiert. Neuere Forschungen über Mozarts haben ergeben, dass diese erst erheblich später komponiert wurde. Sie stammt aus seiner Wiener Zeit, entstand aber im Sommer 1783 in Salzburg, als Mozart zusammen mit seiner Frau seinen Vater Leopold und Nannerl besuchte. Da er seinen Lebensunterhalt überwiegend durch Unterrichten verdienen mußte, veröffentlichte er immer wieder neue Klaviermusik. Auch die F-Dur Sonate wurde vorwiegend mit Blick auf die Verwendung im Unterricht komponiert. Sie umfaßt eine Palette von Klaviermusik-Stilen, denn jeder Satz rührt an eine andere Facette der Klavierspielkunst und an einen anderen Aspekt der Interpretation.

Ulrich Kiefner


Franz Schubert: Sonate a-Moll, Op. 42 D 845
Die Ablösung vom Ideal Beethovens sowie der Durchbruch zu seinem eigenen inhaltlichen und formalen Konzept gelingt Schubert mit der Sonate a-moll op.42 D 845, komponiert im Jahre 1825, erschienen im Druck ein Jahr später unter dem Titel "Première Grande Sonate pour le Piano-Forte op.42". Zu Recht darf dieser Titel auf die Sonate angewendet werden, dokumentiert sie doch eindrucksvoll die große Form und Weite in ihrer Anlage (4 Sätze), ebenso hebt sie sich durch die große Fülle ihre thematischen Materials und die stufenreiche weite Skala der Dynamik von den vorher komponierten Sonaten ab. Das neue Konzept manifestiert sich dabei durch einen episch-erzählenden Stil, orchestrale Klangwirkungen und die Reihung verschiedener Themengestalten. Diese Reihungstechnik erzeugt deshalb eine neue Form höchster Spannungen, weil diese eben nicht mehr mit den klassisch-strengen Mitteln der reinen Kontrastbildung und der Ableitungstechnik erreicht werden. Diese Dramatik, diese Spannungen und die daraus entstehende dichte Klangatmosphäre sind besonders stark in den unisono-Abschnitten des 1. Satzes, in der Schlußvariation des 2. Satzes und im Trio des 3. Satzes nachempfindbar. Interessant ist deswegen auch die positive Reaktion der Öffentlichkeit in der damaligen Kritik. In der "Allgemeinen Musikalischen Zeitung" wurde die Sonate wie folgt erwähnt:
"Es führen jetzt viele Musikstücke den Namen Phantasie, an denen die Phantasie sehr wenigen oder gar keinen Anteil hat, und die man nur so tauft, weil der Name gut klingt und weil das Geisteskind, wie wild Wasser nach allen Seiten auslaufend, in keine gesetzliche Form sich hat fügen wollen. Hier führt einmal, umgekehrt, ein Musikstück den Namen SONATE, an dem die Phantasie ganz offenbar den größten und entscheidendsten Anteil hat, und das... nicht mit Unrecht Phantasie heißen könnte. In dieser Hinsicht kann es wohl nur mit den größten und freiesten Sonaten Beethovens verglichen werden. Wir verdanken dies ungemein anziehende und auch wahrhaft gehaltvolle Werk Herrn Franz Schubert; wie wir hören, einem noch jungen Künstler in Wien".

Rolf Plagge
09.01.2006


Robert Schumann: "Carnaval" op. 9 (Scènes mignonnes sur quatre notes)
Der 1834/1835 entstandene "Carnaval" ist Schumanns wohl bekanntester Zyklus von Charakterstücken, in welchem seine innere Fantasiewelt und seine tiefe Verbundenheit zur Poesie widergespiegelt wird, welcher gleichzeitig aber auch seine Gespaltenheit in diverse persönliche Charaktere aufzeigt - einerseits den ungestümen Florestan, auf der anderen Seite den verträumten Eusebius, den Figuren Valt und Vult des Dichters Jean Paul entsprechend.
Eindrucksvoll wird in sehr bunter Zusammenstellung der überschäumende Humor dieses Maskenballs dokumentiert und nachempfunden. Beschrieben wird vor allem der Fortgang eines großen Kostümfestes bis zum Höhepunkt: eine aus 22 Stücken bestehende Sammlung aus persönlichen Charakteren, historischen Personen, Tänzen, Figuren und Szenen bzw. Situationen, eingerahmt durch eine fanfarenartige Introduktion und einem Final-Marsch - dieser aber im ¾-Takt! Als Symbol und als Motiv-Vorgabe fungiert dabei die Tonfolge A-Es-C-H bzw. As-C-H, jeweils vorgestellt am Anfang aller Charakterstücke (außer bei den Stücken "Préambule", "Chopin", "Paganini", "Pause"). Diese vier Buchstaben werden hergeleitet von Asch (heute das tschechische Aš), dem Namen des Geburtsortes seiner damaligen Verlobten Ernestine von Fricken, gelegen im westlichsten Zipfel der heutigen Tschechei, zwischen den Grenzen zu Bayern und Sachsen. In der ersten Hälfte des Zyklus beginnen die Stücke mit der Tonfolge A-Es-C-H, in der zweiten verkürzt mit den Tönen As-C-H. In den Stücken "Chopin" und "Paganini" dagegen zitiert Schumann in der Kompositionsmanier dieser Zeitgenossen quasi deren "Textur" und setzt ihnen damit ein eigenes kleines Denkmal. Seine große Liebe, Clara Wieck, wird auf zärtliche Weise verewigt in dem Stück "Chiarina". Dieses Stück steht wohl nicht umsonst als Nr.11 genau in der Mitte des Zyklus: ein schlagendes Beispiel für das hohe Mass an Symbolik. Diese offenbart sich im ganzen Zyklus: sie demonstriert die innere Zerrissenheit Schumanns über den langjährig schwelenden Konflikt mit dem Schwiegervater in spe, Friedrich Wieck, eine zunächst verfehlte Berufswahl (ein kurzes Jurastudium in Wien), die bis dato noch nicht innerlich akzeptierte Erkenntnis über die eigene Unfähigkeit, sich in der Öffentlichkeit pianistisch zu behaupten gegen die internationale Konkurrenz von Chopin, Henselt, Liszt, Kalkbrenner u.a. Für die Begriffe "Konflikt", "stetige Unruhe", "Flüchtigkeit" - gerade als ständiges Wechselbad der Gefühle in der Liebe - stehen etwa Stücke wie "Florestan" oder auch das schüchterne "Aveu". Dagegen stehen für die Feststimmung beispielsweise der lustige "Arlequin", der hysterisch-virtuose Kurzauftritt des Teufelsgeigers Paganini mit seiner Etüdeneinlage in Springbogentechnik, dazu die beiden Walzer (Valse noble, Valse allemande) und am Ende der Marsch der Davidsbündler gegen die kleingeistigen Philister. Für das notwendige Gegengewicht der (mitunter auch melancholischen) Ruhe sorgen "Pierrot", "Eusebius", "Clara", "Chopin", dazu eine "Promenade". Die Maskerade selbst symbolisiert sich am besten im Moment ihrer eigenen Aufhebung: Schumann lässt die Tanzenden ihre Masken abnehmen in der "Reconnaissance". Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz: In der "Préambule" und in der eingeschobenen "Pause" - welche einen Teil der "Préambule" wieder aufnimmt - werden von Schumann fast unbemerkt ein paar einzelne 4/4-Takte in den ansonsten stetig durchgehaltenen ¾-Takt eingefädelt, quasi als nähmen sich alle Beteiligten des Festes zum Karneval selbst auf die Schippe, besonders am Ende des ganzen Marsches, wo natürlich schon allen ein bisschen der Alkohol zu Kopfe gestiegen ist und die Beine schwer werden...

Rolf Plagge
09.01.2006


















Die CD Edition Kloster Maulbronn

Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert.

Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten.

Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die "Klosterkonzerte Maulbronn" in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen.

Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in dieser Reihe dokumentieren.

Josef-Stefan Kindler & Andreas Otto Grimminger
K&K Verlagsanstalt