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Trompeten Consort Friedemann Immer mit Werken von Barocktrompeten: Eine Veröffentlichung zum 20-jährigen Ein Konzertmitschnitt aus der Kirche Eine Produktion von Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler Audio CD, DDD, ca. 71 Minuten, EUR 22,- |
Erstaunlich diese Blue-Notes. Ein für mich immer wieder faszinierendes Thema, diese kleinen schmutzigen Ungereimtheiten, die dem Swing immer wieder seinen Groove geben... Letztlich dachte ich, es muss wohl sehr interessant klingen, sollten diese Markenzeichen des Jazz wirklich auf historischen Instrumenten gespielt werden. Wirklich überraschend jedoch war die Tatsache, in der Gegenüberstellung barocker Kompositionen alter Meister, nahegebracht zu bekommen, dass jene Stilmittel der musikalischen Revolution des 20. Jahrhunderts bereits zu Zeiten Bachs oder am Hofe des französischen Königs gebräuchlich waren. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Konzertabend. Josef-Stefan Kindler |
Das 1988 von Friedemann Immer gegründete Consort pflegt die Trompeten-Ensemblemusik der Barockzeit. Die Programme des Consorts strahlen durchweg die grossartige Klangpracht aus, die für die Musik dieser Zeit typisch ist. Alle Mitglieder des Ensembles sind Spezialisten auf dem Gebiet der Alten Musik, und die Trompeter spielen dementsprechend Barocktrompeten ohne Ventile. Sie treten so in die Fussstapfen eines in der Zeit der Perücken und Schnallenschuhe hoch angesehenen Berufsstandes. Die an den Höfen und in den Städten angestellten Trompeter, die für die nötige Untermalung bei Krönungen, Hochzeiten, Turnieren und anderen Festen sorgten, schlossen sich zu eigenen Zünften mit äusserst strengem Reglement zusammen. Ihre Ensembles bestanden aus drei bis acht Trompeten und Paukern, durch Streicher, Holzbläser und Continuo-Instrumente ergänzt. Das Trompeten Consort Friedemann Immer spielt - um den prächtigen Trompetenklang im Vordergrund zu lassen - in seiner "Normalbesetzung" mit Pauken- und Orgelbegleitung. In manchen Werken übernimmt die Orgel den Streicherpart - ein bearbeitender Eingriff, der durchaus der Praxis der Zeit entspricht. Das Repertoire des Ensembles umfasst die gesamte Barockmusik. Die für ein stehendes Barocktrompeten-Ensemble selten grosse Besetzung erlaubt viele Variationsmöglichkeiten: So spielt das Consort nicht nur Werke für 1-6 Trompeten mit Begleitung, sondern auch - zusammen mit herausragenden Gesangssolisten - Kantaten und Arien in Originalbesetzung. Für manche Projekte werden Streicher hinzugezogen. Da sich die Klangmöglichkeiten der Barocktrompete stark von der modernen, mit Ventilen ausgestatteten "Tochter" unterscheiden, hat sich das Ensemble - wahrscheinlich als einziges überhaupt - auch auf die Interpretation moderner Werke für die Barocktrompete verlegt. So umfasst das Repertoire des Consorts nicht nur Originalwerke etwa von Benjamin Britten, sondern auch eine beachtliche Reihe von Jazz-Stücken. Seit seiner Gründung konzertiert das Ensemble im In- und Ausland. Es spielte auf verschiedenen Festivals wie dem Barockfest Arolsen, der Styriarte Graz und dem Kokutopia Festival in Tokyo sowie auf der "International Trumpet Guild Conference" und dem Historic Brass Symposium in den USA. Friedemann Immer (links) gehört zu den gefragten Trompetern im Internationalen Konzertleben. Er hat sich in den siebziger Jahren neben der modernen Trompete auf das Spiel der Barocktrompete spezialisiert und konzertiert mit verschiedenen Orchestern in aller Welt, so dem Freiburger Barockorchester, dem Concentus Musicus Wien, der Akademie für Alte Musik Berlin, la Stagione Frankfurt, der Academy of Ancient Music, Boston Baroque, Aston Magna Boston u.v.m. Dabei arbeitete er mit vielen Dirigenten zusammen, so mit Nikolaus Harnoncourt, Frans Brüggen, Thomas Hengelbrock, Ton Koopman, Philippe Herreweghe, Markus Creed, Martin Pearlman, Ivor Bolton, Hellmuth Rilling u.v.m. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden weit mehr als 80 CD-Aufnahmen sowie zahlreiche Rundfunk und Fernsehproduktionen. Friedemann Immer ist Professor für Trompete an der Hochschule für Musik Köln und für Barocktrompete am "Conservatorium van Amsterdam" in Holland. Ausserdem gibt Friedemann Immer regelmässig Kurse und Workshops an verschiedenen Hochschulen in aller Welt. Klaus Hannes Osterloh (rechts) wurde 1952 in Bremen geboren. Nach dem Studium an der Musikhochschule in Duisburg unterrichtete er dort und wirkte in dieser Zeit bei den Duisburger Sinfonikern und den Essener Philharmonikern mit. 1978 wechselte er nach Stuttgart zu Erwin Lehn und seinem Südfunk-Tanzorchester (heute SWR Bigband). 1983 ging Klaus Osterloh zur WDR Bigband (Chefdirigent seit 2002 Michael Abene) nach Köln. Durch sein Engagement beim WDR arbeitet er regelmässig mit Gastdirigenten und Jazz-Solisten aus aller Welt zusammen. TV und CD-Produktionen, internationale Tourneen, 4 Grammy-Nominierungen, ein Grammy in der Sparte "Best Large Jazz Ensemble" 2007. Zahlreiche CD-Einspielungen in Jazz- und Barockmusik dokumentieren seine künstlerische Laufbahn. Klaus Osterloh ist dem traditionellen Jazz und der Alten Musik sehr verbunden. Er leitet die Atlanta Jazzband Köln, singt, schreibt Musik und ist seit dessen Gründung 1988 Mitglied des Trompetenconsorts Friedemann Immer. |
2. Rag Rog 3. Vorstellung des Programms 4. Ich bitte Dich, 5. Marsch für Pauke Solo 6. Concert de Trompettes 7. Die Instrumente 8. Alamanda 9. Hello BB&C 10. Fanfare for St. Edmundsbury 11. Sonate No. 4 für Trompete & Orgel 12. Danke für diesen guten Morgen 13. Jesus meines Lebens Leben 14. Blooze Zink - Friedemann Immer |
Die CD Edition Kloster Maulbronn Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert. Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten. Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die "Klosterkonzerte Maulbronn" in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen. Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in dieser Reihe dokumentieren. Jürgen Budday, Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler |