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Abramski Trio

Konzert für Oboe ~ Fagott & Klavier

Solo- und Ensemble-Werke von
Camille Saint-Saëns (1835-1921), Maurice Ravel (1875-1937),
Francis Poulenc (1899-1963), Jean Françaix (1912-1997)
und Edward Longstaff (*1965).

Mirjam Budday ~ Oboe
Rebekah Abramski
~ Fagott
Ron Abramski ~ Klavier

Eine Veröffentlichung zum 10-jährigen Bestehen
der Edition Kloster Maulbronn, anno 2008.

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium
des UNESCO-Weltkulturerbes Kloster Maulbronn
vom 15. Juli 2006.

Eine Produktion von Andreas O. Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Photos, Design & Artwork: Josef-Stefan Kindler

CD Audio, DDD, ca. 61 Minuten, EUR 22,-
KuK 56, ISBN 978-3-930643-56-1, EAN 42 6000591 049 0
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2008

 












Aufführung & Werke


Jean Françaix ~ Trio für Oboe, Fagott und Klavier
Das Trio für Oboe, Fagott und Klavier ist ein Auftragswerk der International Double Reed Society, der British Double Reed Society, der IDRS Deutschland e.V., der Japan Bassoon Society und des 24. Internationalen Doppelrohrblatt Festivals von Rotterdam. Die Uraufführung fand beim Rotterdam Festival im September 1995 statt. Die Kombination von Klavier, Oboe und Fagott ist sehr ungewöhnlich, und es gibt nur eine Handvoll Originalwerke, die für diese Kombination komponiert wurde. Jean Françaix schrieb über diese Besetzung: "Diese Kombination ist ausgeglichener als die Besetzung Geige-Cello-Klavier. Die zwei Streichinstrumente werden nämlich häufig durch die Kraft des Steinways verschlungen, während die Oboe und das Fagott in der Lage sind, sich klanglich von den Steinways abzuheben, ohne dass der Pianist mit Samthänden spielen muss, was viele Pianisten hassen." Das Trio ist vom Charakter und der Harmonie sehr französisch und typisch Françaix! Es verlangt technische Gewandtheit und lyrische Ausdruckskraft von allen drei Musikern.

Camille Saint-Saëns ~ Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168
Das Fagott wird oft als Komiker des Orchesters empfunden, aber in seiner Sonate für Fagott und Klavier zeigt uns Saint-Saëns eine elegante und würdevolle Seite dieses Instrumentes. Saint-Saëns fing bereits im Alter von drei Jahren mit dem Komponieren an und hat etwa dreihundert Werke komponiert. Andere französische Komponisten wie Poulenc und Ravel wurden von Saint-Sans inspiriert, und Poulenc hat angeblich sogar musikalische Ideen von ihm übernommen. Die drei Holzbläser-Sonaten (für Fagott, Oboe und Klarinette) gehören zu seinen letzten Werken, die er alle bekannten Solisten seiner Zeit gewidmet hat. Die Sonate für Fagott ist Leon Letellier gewidmet, der damals Solofagottist an der Oper in Paris war. Das Stück fängt in der hohen Tenorlage wie aus dem Nichts an und entwickelt sich zu einer geschmeidig schwebenden Melodie, die immer aufgeregter wird. Im zweiten Satz erklingt ein traditionellerer Klang vom Fagott, der humorvoll ist und das Fagott von seiner sportlichen und verspielten Seite zeigt. Der dritte Satz beginnt scheinbar entspannt mit einer einfachen träumerischen Melodie, die sich im Mittelteil zu einer leidenschaftlichen, rhythmischen Passage entwickelt, bevor sich in der Reprise die Spannung entlädt. Die Reprise endet auf einer unvollständigen Kadenz, die in ein stolzes, fast zirkusartiges Finale mündet.

Maurice Ravel ~ La Valse für Klavier solo
Ravel schrieb La Valse in den Jahren 1919/1920 auf Anfrage des berühmten Ballettimpresarios Sergey Diaghilev, als Hommage an die berühmten Walzer von Johann Strauss. Im Gegensatz zu seiner ursprünglichen Konzeption veränderte Ravel anschließend La Valse zu einer verheerenden und makabren Tondichtung, die die Verzweiflung und Zerstörung des ersten Weltkriegs widerspiegelt. Er sagte über sein Werk: "Ich habe das Gefühl, dass dieses Werk eine Art Apotheose des Wiener Walzers ist, verbunden mit der Vorstellung eines phantastischen Schicksalswirbels." Als Ravel schließlich Diaghilev seine Komposition präsentierte, verschmähte dieser sie, wodurch ihr Arbeitsverhältnis endete. Ravel komponierte La Valse ursprünglich für Klavier solo, dann für zwei Klaviere und schließlich für Orchester. In der originalen Solo-Klavier Version fehlen leider viele orchestrale Feinheiten, weshalb die Version dieser CD durch authentische Details von A. Icharev und R. Abramski ergänzt wurde.

Edward Longstaff ~ Aegeus für Oboe und Klavier
E. Longstaff schreibt über sein Stück: Als der griechische Held Theseus aufbrach um gegen Minotaurus zu kämpfen, war sein Vater, König Aegeus, sehr besorgt um das Leben seines Sohnes. Um seinen Vater nicht länger als nötig im Ungewissen zu lassen, vereinbarten sie, dass Theseus das schwarze Segel seines Schiffs gegen ein weißes austauschen würde, sollte er den Kampf gewinnen. Im Freudentaumel darüber, dass er es geschafft hatte Minotaurus zu töten, vergaß Theseus sein Versprechen. Da der verzweifelte Aegeus nur ein schwarzes Segel sah, warf er sich in das Meer, das bis heute seinen Namen trägt - das Ägäische Meer. "Das Stück ist eine Meditation über Aegeus' Warten und seine Gefühle, die zwischen Angst und Hoffnung wechseln. Gegen Ende des Stücks baut die Oboe (die den König symbolisiert) über einem rhythmischen Klavierostinato zunehmend eine Atmosphäre von großer Freude über Theseus' Sieg und Rückkehr auf, die am Höhepunkt Gefühlen der Verzweiflung und Trauer weichen muss. Laute Cluster im Klavierbass und Schreie der Oboe sind ein Omen dessen, was passieren wird, wenn Aegeus das schwarze Segel sieht. Am Ende des Stücks jedoch bleibt Aegeus alleine auf seinen Sohn wartend auf der Klippe zurück."

Francis Poulenc ~ Trio für Klavier, Oboe und Fagott
Mit Darius Milhaud, Arthur Honegger, Louis Durey, Germaine Tailleferre und Georges Auric wurde Francis Poulenc 1920 zu der sog. "Groupe des Six" gerechnet, die genau genommen gar keine Vereinigung war, sondern die Kreation eines Musikjournalisten, der einfach die Vertreter der damaligen Moderne als Analogie herausstellte zu dem "Mächtigen Häuflein" der fünf russischen Komponisten um Mussorgsky und Balakirew in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Trio wurde 1926 komponiert und dem spanischen Komponisten Manuel de Falla gewidmet. Es steht in der typischen schnell-langsam-schnell Form und wird als eines von Poulencs feinsten Stücken betrachtet. Zum ersten Mal in Poulencs Kammermusik nimmt das Klavier eine zentrale Rolle ein.







 









Ensemble

Das Abramski-Trio hat sich 2004 anläßlich eines Konzerts im Oratorium des Klosters Maulbronn gegründet und gibt seitdem regelmäßig Konzerte. Es besteht aus jungen Künstlern, die sich bereits im Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart kennengelernt haben. In der gemeinsamen Spielzeit 2003/04 am Badischen Staatstheater in Karlsruhe wurde aus spontaner Kammermusik mehr...

Das Ensemble hat sich zum Ziel gesetzt, selten aufgeführte Werke für Doppelrohrblattinstrumente in einer unkonventionellen Kombination für Oboe, Fagott und Klavier, ähnlich dem klassischen Klaviertrio, zu Gehör zu bringen. Dabei stehen Komponistennamen wie Françaix und Poulenc für spritzige, humorvolle und phantasiereiche Bläserkammermusik. Diese findet in den jungen und vitalen Künstlern des Abramski-Trios adäquate Sachwalter. Dabei ergänzt der Pianist Ron, der nicht nur einfühlsam begleitet, die Programme durch solistische Beiträge.

2006 trat das Abramski-Trio u.a. im Rahmen der renommierten Konzertreihe Klosterkonzerte Maulbronn auf und im September 2007 war das Trio Finalist des 2. Europäischen Kammermusikwettbewerbs Karlsruhe.

Weitere Informationen und aktuelle Termine unter: www.abramskitrio.de


Mirjam Budday (geb. 1980), Stipendiatin der "Studienstiftung des Deutschen Volkes", der Kammermusikstiftung "Villa Musica", Rotary-Stipendiatin und Bundespreisträgerin beim Wettbewerb "Jugend musiziert" studierte Oboe in Stuttgart bei Prof. Ingo Goritzki. Von 2002-03 studierte sie Oboe an der Royal Academy of Music, London bei Tess Miller, Douglas Boyd und Celia Nicklin. Sie nahm an diversen Meisterkursen u.a. bei Prof. Christian Wetzel, Albrecht Mayer, Jonathan Kelly, Alexei Ogrintchouk und Prof. Günther Passin teil. Von Januar bis Juli 2004 war sie ständige Aushilfe der Badischen Staatskapelle Karlsruhe. 2004/05 war sie ausserdem Solo-Oboistin des European Union Youth Orchestra (EU-Orchester), mit dem sie im Sommer 2004 eine Tournee durch Skandinavien und die Baltischen Staaten unter der Leitung von Paavo Järvi und Yan Pascal Tortelier unternahm. Des weiteren Engagements bei den Bamberger Symphonikern, der Staatsoper Stuttgart und der NDR Radiophilharmonie sowie regelmäßige Aushilfstätigkeit beim Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim als Solo-Oboistin.

Rebekah Abramski ist seit September 2003 Solo-Kontrafagottistin am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Davor war sie zwei Jahre an der Staatsoper Stuttgart tätig. Rebekah Abramski begann ihr Studium in Manchester (England) an der Chetham's School of Music bei Graham Salvage (Solo-Fagottist Hallé Orchestra) und studierte von 1996 bis 2000 am Royal Northern College of Music Manchester (RNCM) bei Edward Warren und Alan Pendlebury (Solo-Fagottist Royal Liverpool Philharmonic). Während dieser Zeit hat sie den Fagottpreis des RNCM gewonnen und Stipendien vom Philharmonia/Martin Musical Scholarship Trust und vom The Countess of Munster Trust erhalten. Die King Edward VII British-German Foundation hat ihr im Jahr 2000 ein dreijähriges Aufbaustudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart bei Prof. Marc Engelhardt ermöglicht.

Ron Abramski studierte bei Ryszard Bakst an der Chetham's School of Music, Manchester und an der Guildhall School of Music and Drama, London bei Maria Curcio, einer Schülerin von Artur Schnabel. Von 2001 bis 2003 nahm er privat Unterricht bei Cristina Ortiz und seit 2005 ist er Student von Prof. Fany Solter an der Musikhochschule Karlsruhe. Im Alter von vierzehn Jahren spielte er das 1. Klavierkonzert von F. Chopin mit dem Chetham's Chamber Orchestra und gab ein Privatkonzert für Witold Lutoslawski, bei dem er Lutoslawskis Klavierkonzert aufführte. 1994 hat er am Musique de Chambre à l'Empéri Festival in Salon de Provence teilgenommen. 1996 gab er sein Debut in der Royal Festival Hall und im Barbican Centre in London, bei dem er Saint-Saëns "Karneval der Tiere" spielte. Als Gewinner des "Maisie Lewis Young Artists Awards" trat er 1999 erstmals in der Wigmore Hall, London auf und durfte am London Festival "Visions: The Music of Olivier Messiaen" mitwirken. Ron Abramski hatte Stipendien des KPMG/Martin Musical Scholarship Fund und der Hattori Foundation. Als Stipendiat der Yehudi Menuhin/English Speaking Union trat er 2000 als Solist beim Banff Arts Festival in Kanada auf. 2001 war er Gewinner des Making Music Young Concert Artist Awards und gab infolgedessen viele Konzerte in England und Wales.
















Jean Françaix (1912-1997):
Trio für Oboe, Fagott und Klavier (1994)
1. Adagio ~ 2. Scherzo ~ 3. Andante ~ 4. Finale

Camille Saint-Saëns (1835-1921):
Sonate für Fagott und Klavier G-Dur op. 168 (1921)
5. Allegretto moderato ~ 6. Allegro scherzando
7. Molto adagio - Allegro moderato

Maurice Ravel (1875-1937):
8. La Valse für Piano Solo (1919/1920)

Edward Longstaff (*1965):
9. Aegeus für Oboe und Klavier (1996)

Francis Poulenc (1899-1963):
Trio für Klavier, Oboe und Fagott (1926)
10. Presto ~ Lento ~ Presto ~ Le double plus lento ~ Presto
11. Andante ~ Andante con moto
12. Rondo ~ Très vif













 






Die CD Edition Kloster Maulbronn

Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren heisst für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung, dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlicht - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert.

Die Konzerte im Kloster Maulbronn, die wir in dieser Edition dokumentieren, bieten in vielfacher Hinsicht die idealen Voraussetzungen für unser Bestreben. Es ist wohl vor allem die Atmosphäre in den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben, der Zauber des Klosters in seiner unverfälschten sakralen Ausstrahlung und Ruhe, die in ihrer Wirkung auf Künstler und Publikum diese Konzerte prägen. Renommierte Solisten und Ensembles der grossen internationalen Bühnen sind gerne und vor allem immer wieder hier zu Gast - geniessen es in der akustisch und architektonisch vollendeten Schönheit des Weltkulturerbes (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzgang, etc.) in exquisiten Aufführungen weltliche und sakrale Werke darzubieten.

Unter der Schirmherrschaft des evangelischen Seminars werden seit 1968 die "Klosterkonzerte Maulbronn" in ehrenamtlicher Leitung und mit grossem musikalischem Enthusiasmus ausgerichtet. In den ehrenwerten Mauern des altsprachlichen Gymnasiums mit Internat, welches seit nunmehr 450 Jahren besteht, haben grosse Denker, Dichter und Humanisten unserer Gesellschaft wie Kepler, Hölderlin, Herwegh und Hesse ihre erste Prägung erfahren. Der jugendliche Elan, das konstruktive Mitwirken der Schüler, die sich in der Tradition ihrer grossen Vorgänger sehen, bewirkt ein menschliches Klima, in dem die künstlerische Motivation in besonderer Weise erblüht. Zwischen Mai und September finden 25 Konzerte statt zu deren Gelingen letztendlich viele ehrenamtliche Helfer aus nah und fern beitragen.

Blühende Kultur in einem lebendigen Denkmal, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in dieser Reihe dokumentieren.

Jürgen Budday, Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler