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Streichquartette
Orpheus Quartett

Franz Schubert · Streichquartett c-Moll, D 703
Ludwig van Beethoven · Streichquartett op. 59 No.2, e-Moll
Sandor Veress · Streichquartett No. I

Charles-André Linale (1.Violine)
Emilian Piedicuta (2.Violine )
Emile Cantor (Viola)
Laurentiu Sbarcea (Violoncello)

Ein Konzertmitschnitt aus dem Laienrefektorium
des UNESCO-Welkulturerbes Kloster Maulbronn
vom 20. Juni 2002.
Titelbild: Josef-Stefan Kindler, 2001
Aquarell aus der Serie "Sakrale Atmosphären"

Audio CD, DDD, ISBN 3-930643-79-0, EUR 22,-
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2002.











Am Anfang dieser Konzertaufnahme steht das ab Dezember 1820 entstandene Streichquartett in c-Moll von Franz Schubert, von dem nur der hier vorliegende erste Satz vollendet wurde. Von dem zweiten Satz "Andante" existieren lediglich 40 Takte in Skizzenform.
Es folgt Beethovens Quartett Nr. 2 in e-Moll aus den 1806 geschaffenen Streichquartetten Opus 59. Beethoven hat diese Kompositionen dem Grafen Rasoumovsky, russischer Botschafter in Wien, gewidmet. Musikalisch ist diese Widmung durch das Zitat einer bekannten russischen Melodie im Trio des Scherzos umgesetzt.
Den Abschluss bildet das 1935 in Prag uraufgeführte Streichquartett Nr. I des ungarischen Komponisten Sándor Veress. Er eröffnete sein kompositorisches Werk mit der Klaviersonate von 1929 und dem besagten Streichquartett Nr. I von 1931. Es beginnt mit einer langsamen Einleitung die zum Zentralton G hinführt und bildet in der vorliegenden Aufführung einen interessanten Kontrast zu den Streichquartetten Schuberts und Beethovens. Die Komposition von Veress vergegenwärtigt die beiden Grundtypen des ungarischen Volksliedes, welche besonders in den rhythmischen Momenten des dritten Satzes zum Tragen kommen.

Franz Schubert (1797-1828):
Streichquartett c-Moll (D 703)

Allegro assai

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
Streichquartett op. 59 Nr. 2, e-Moll

Allegro · Molto Adagio · Allegretto · Finale: Presto

Sandor Veress (1907-1992):
Streichquartett Nr. I

Recitativo, presto · Andante · Vivo












Das 1987 gegründete Orpheus Quartett widmet sich, neben der Erweiterung des Standardrepertoires durch interessante und in Vergessenheit geratene Kompositionen, intensiv der Interpretation zeitgenössischer Musik. Dieses Wissen vermitteln sie in zahlreichen internationalen Meisterkursen sowie bei Lehrtätigkeiten an verschiedenen europäischen Hochschulen.
Für das Orpheus Quartett, dessen musikalische Wurzeln aufgrund der Nationalitäten der Mitglieder ebenso in Bukarest wie in London, Salzburg und Paris zu finden sind, ist der interpretatorische Kontrast zwischen Historie und Moderne, zwischen Ost und West, der Konsens des gemeinschaftlichen Musizierens. Doch es ist eben jene Flexibilität, unverkennbare Individualität, Intensität und Ausdruckskraft, die das Publikum dieses weltweit konzertierenden Ensembles immer wieder aufs Neue begeistert.
So kann das Orpheus Quartett neben zahlreichen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen, für die das Ensemble u.a. den "Grand Prix du Disque" der Académie Charles Cros erhielt, auf etliche erste Preise bei bedeutenden Streichquartett-Wettbewerben, wie dem Valentino Bucchi 1988 in Rom, dem Karl-Klingler-Streichquartett-Wettbewerb 1990 in München und dem Internationalen Wettbewerb für Kammermusik Osaka 1993 in Japan, zurückblicken.
Weitere Informationen zum Orpheus Quartett finden Sie unter: www.orpheus-quartet.com

Das Ensemble:
Charles-André Linale (1.Violine) - Emilian Piedicuta (2.Violine )
Emile Cantor (Viola) - Laurentiu Sbarcea (Violoncello)

 












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Fr. Schubert: Streichquartett c-Moll
Franz Schubert begann im Dezember 1820 mit der Komposition eines Streichquartetts in c-Moll, von dem nur der erste Satz vollendet wurde. Die Tonart c-Moll prägt mit einem fallenden Quartgang nur die Rahmenteile des Satzes; das Hauptthema steht in As-Dur, das Seitenthema in G-Dur. Diese außergewöhnliche Konstellation bestimmt den ganzen Satz. Von dem Andante, das auf ihn folgen sollte, hat Schubert noch 40 Takte skizziert.

L.v.Beethoven: Streichquartett Nr. 2 e-Moll, op. 59
Ludwig van Beethoven widmete die 1806 komponierten Quartette op. 59 dem Grafen Rasoumovsky, dem russischen Botschafter in Wien. Deshalb zitiert er hier im Trio des Scherzos eine russische Melodie, die auch in der Krönungsszene in Mussorgskys "Boris Godunov" vorkommt.
Im ersten Satz unterbrechen mehrfach Pausen den Fortgang, und das Hauptthema erklingt anfangs nur pianissimo. Man erfährt hörend, wie musikalischer Zusammenhang entsteht und die große Form aufgebaut wird.
Im zweiten Satz erklingt eine weitgespannte, ausdrucksstarke Melodie, bei der Beethoven, so Czerny, an "die Harmonie der Sphären" gedacht haben soll.
Das Finale beginnt nicht in der Grundtonart, sondern in C-Dur und kehrt immer wieder dorthin zurück. Die Grundtonart e-Moll wird erst im Schlussteil gefestigt.

Sandor Veress: Streichquartett Nr. I
Sandor Veress eröffnete sein kompositorisches Werk mit der Klaviersonate von 1929 und dem 1. Streichquartett von 1931. Der erste Satz beginnt mit einer langsamen Einleitung, die zum Zentralton G hinführt. Das frei deklamierende Hauptthema wird mit rascher Figuration kombiniert. Das deutlich ruhigere Seitenthema gleicht einem parlando-rubato-Volkslied und führt am Schluss des Satzes zu einem Rückgriff auf die langsame Einleitung.
Im Mittelsatz entfaltet sich die Melodie im Wechsel von enger Chromatik und weiten Gesten. Im Mittelteil wird der Tonsatz kon-trapunktisch intensiviert.
Im dritten Satz tritt das rhythmische Moment in den Vordergrund. Das Seitenthema hat die Form eines tempo-giusto-Volksliedes. So werden die beiden Grundtypen des ungarischen Volksliedes in dem Werk vergegenwärtigt.

Prof. Dr. Andreas Traub,
Universität Tübingen