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MP3 Hörproben - Einige Highlights aus der CD

 

 

 

 

Georg Friedrich Händel
Judas Maccabäus
Oratorium in drei Akten in englischer Sprache
und historischer Aufführungspraxis

mit

Sinéad Pratschke (soprano)
Catherine King (mezzo-soprano)
Charles Humphries (altus)
Mark Le Brocq (tenor)
Christopher Purves (bass)
Maulbronner Kammerchor
Musica Florea Prag

Künstl. Leitung: Jürgen Budday

Ein Konzertmitschnitt aus dem
UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Maulbronn
vom 22. & 23. September 2000.

Doppel-CD, DDD, Spielzeit: ca. 150 Minuten
KuK 71, ISBN 3-930643-71-5
Booklet mit Szenenführung,
2-Track-Stereo DDD

 




Das Programmheft zum Konzert
mit Texten und ausführlichen Informationen
als Internetseite - als Datei (.pdf) zum Herunterladen (32,4 kB)

 




 

Pressestimmen:
"Erfreulicher Weise liegt nach "Jephtha" und "Samson" nun auch diese unbedingt konkurrenzfähige Wiedergabe im Rahmen der ausgesprochen verdienstvollen "Edition Kloster Maulbronn" der K&K Verlagsanstalt auf 2 CD´s vor. Die vorzügliche Aufnahmetechnik in 2-Track-Stereo DDD führt dabei nicht nur zu einem authentischen Klangeindruck aus der Klosterkirche, sie ist zugleich von dergestalt bestechender Transparenz und Brillanz, dass das Hören am heimischen Player ein erlesenes Vergnügen bereitet...Jürgen Budday bietet eine stilistisch hochkompetente und ausdrucksvoll gestaltete Wiedergabe in historischer Aufführungspraxis; ein ebenso eleganter wie empfindsamer Händel von eminentem Reiz..." (DIE RHEINPFALZ)
"Manchmal gibt es Konzerte, über die man besser nicht schreiben sollte, weil man mit Worten deren Schönheit und Glanz ohnehin nicht treffend beschreiben kann..."
"I'm very delighted with your recording of Judas Maccabaeus. The conducting is energic and subtle, the instruments are played with accuracy and I discovered new sounds that I had not heard in other recordings. This version is part of the best recordings of Judas Maccabaeus I have ever heard (Mackerras, Fey, McGegan,King...) and to some regards superior to them."

 




 

Die K&K Verlagsanstalt präsentiert aus dem Zyklus der Führergestalten des alten Testaments einen Konzertmitschnitt directly on 2-Track-Stereo vom 22./23. September 2000 aus der Klosterkirche Maulbronn in historischer Aufführungspraxis und englischer Sprache mit
Sinéad Pratschke (soprano), Catherine King (mezzo-soprano), Charles Humphries (altus), Mark LeBrocq (tenor), Christopher Purves (bass), Maulbronner Kammerchor, Musica Florea Prag, Leitung: Jürgen Budday.

Weit über die Region hinaus hat der Maulbronner Händel-Zyklus Aufsehen erregt und eine große Fangemeinde erreicht. Dazu trägt auch die Dokumentation des Zyklus auf CD bei die nach Expertenmeinung keinen Vergleich zu scheuen braucht. „Konkurrenzlos schön“ titelte die Pforzheimer Zeitung anläßlich der SAMSON-Aufführung. Die Rheinpfalz schrieb anläßlich der JEPHTHA-Veröffentlichung von einem „Paukenschlag“ und stellte den SAMSON-Mitschnitt auf eine Stufe mit der Einspielung Harnoncourts. Der Maulbronner Kammerchor, Sieger des Deutschen Chorwettbewerbs 1998, wird als „erstklassiges Ensemble“ bezeichnet. Unverzichtbarer Bestandteil und eine Säule des ganzen Händel-Projekts sind die Weltklasse-Solisten, die auch dieses Mal wieder der englischen Schule entstammen.

Als Orchester fungiert dieses Mal Musica florea, das führende Barockorchester Tschechiens. Schon kurz nach seiner Gründung 1992 konzertierte das Ensemble im Prager Frühling und erhielt für seine erste CD die höchste Auszeichnung des französischen Magazins Diapason. Nach dem Konzert im Europalia-Festival Brüssel 1998 wurde die Leistung des Orchesters als „vergleichbar mit all den Topensembles von Europa“ klassifiziert. Das Jahr 2000 führt die Musiker als Vertreter Prags, einer der Kulturhauptstädte 2000, bis nach Australien.

Mit der Aufführung des JUDAS MACCABÄUS, dem wohl populärsten Oratorium Händels nach dem MESSIAS, wird die Sequenz „Führergestalten des Alten Testaments“ des Maulbronner Händel-Zyklus abgeschlossen. Im Jahr 2002 führen wir mit dem letzten Zyklus der "Könige des Volkes Israel" und den Oratorien Saul, Solomon und Belshazzar die Händelreihe aus dem Kloster Maulbronn fort. Den krönenden Abschluss bildet Händels Meisterwerk "The Messiah".











Oratorium Judas Maccabäus
von Georg Friedrich Händel (1685 - 1759)

„Ouverture Oratorio Judah Maccabeus. angefangen den 9 July 1746. od. den 8 dieses“ schrieb er auf die erste Seite des Autographs, und am Ende der letzten steht „S.D.G. Fine dell’Oratorio G.F.H. Agost. 11. 1746. völlig geendet.“ Auf Empfehlung des Prince of Wales hatte Händel sich an den Geistlichen Thomas Morell mit der Bitte um ein passendes Libretto gewandt. Fast ein viertel Jahrhundert später gab dieser in seinen Memoiren einen lebendigen Bericht von der Zusammenarbeit mit Händel: „Nach zwei oder drei Tagen brachte ich ihm den ersten Akt von JUDAS MACCABAEUS, der seine Zustimmung fand. ‚Gut‘, sagte er ‚und wie wollen Sie fortfahren?‘ ‚Nun, wir müssen uns einen Kampf vorstellen, den die Israeliten gewonnen haben, und so beginnen wir mit einem Chor wie Fallen is the Foe oder so ähnlich.‘ ‚Nein, ich will es so haben‘, und er begann, das Thema auf dem Cembalo zu spielen, wie es jetzt dasteht. ‚Nun, machen Sie weiter‘. ‚Ich werde Ihnen morgen mehr bringen‘ ‚Nein, jetzt sofort.‘ So fall thy Foes, O Lord ‚Das wird gehen‘, und sogleich führte er die Komposition fort, wie wir sie in jenem wunderbaren Chor vor uns haben. N.B. Der Plan von JUDAS MACCABAEUS war als Huldigung für den Duke of Cumberland bei seiner siegreichen Heimkehr aus Schottland entworfen.“ Der Beginn von Händels Zusammenarbeit mit Morell bedeutet einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des Oratoriums. Seit seiner Rückkehr aus Dublin 1742 hatte der Komponist mit Samson, Semele, Hercules und Belshazzar vier seiner besten dramatischen Oratorien geschrieben, deren Libretti von vier verschiedenen Autoren stammten. In Reverend Thomas Morell (1703-1784) stiess Händel nun auf einen vielseitig gebildeten Mann.
Die vorliegende Produktion ist Teil eines Zyklus alttestamentarischer Oratorien von G. F. Händel, die im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufgeführt werden. Grundlage des Konzepts ist die Verbindung barocker oratorischer Musik in englischer Originalsprache und historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche. Dieser Idealort für die Interpretation geistlicher Musik verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist.

ACT I
Die Israeliten beklagen den Tod ihres Führers Mattatias. Sie bitten Gott, ihnen einen Nachfolger zu schicken, der sie aus der Unterdrückung befreit und ihnen die Freiheit wiedergibt. Simon, einer der Söhne des Mattatias und Hoherpriester, verkündet, Gott habe seinen Bruder Judas Makkabäus als neuen Heerführer auserkoren. Judas verspricht dem jüdischen Volk Frieden und Freiheit.

ACT II
Die Israeliten jubeln Judas Makkabäus zu, der die feindlichen Heere aus Samaria unter Apollonius und aus Syrien unter Seron geschlagen hat. Als ein Bote berichtet, dass König Antiochus ein ägyptisches Heer unter der Führung von Gorgias nach Judäa entsandt habe, überfällt Verzweiflung die Israeliten. Doch Simon und Judas stärken den Siegeswillen der israelitischen Truppen.

ACT III
Der Tempel von Jerusalem ist zurückerobert und das Fest des Lichtes soll gefeiert werden. Ein Bote berichtet, wie Judas, der Makkabäer, den Rest der feindlichen Heere unter Nikanor bei Kapharsalama geschlagen habe. Der Sieger zieht im Triumph in Jerusalem ein und gedenkt der im Kampf Gefallenen. Von einer Mission in Rom kehrt der israelitische Gesandte Eupolemus mit einem Vertrag zurück, der die Unabhängigkeit Judäas garantiert. Die Israeliten danken Gott und preisen den Sieger, der ihnen die Hoffnung auf Frieden und Wohlstand zurückgegeben hat.

Das Libretto von Thomas Morell geht im wesentlichen auf das erste Buch der Makkabäer aus dem Alten Testament (apokryphe Schriften) zurück (1. Makk. 2-8). In ihm wird der jüdische Kampf gegen die Herrschaft der Seleukiden geschildert, die unter Antiochus IV. Epiphanes den Glauben und den Gottesdienst Israels auszurotten versuchten.


Mitwirkende

Sinéad Pratschke – Sopran

schloss ihre Studien am Royal College of Music an der Universität von Western Ontario in Kanada ab, wo sie mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Sie erhielt Stipendien vom Ian Fleming Trust, dem Canada Council und der Gräfin von Muster. Unter der Leitung von David Willcocks sang sie u.a. die Matthäus-Passion von Bach. 1998 folgten weitere Auftritte in Holland und Deutschland mit Bachs h-Moll Messe und als Susanna in Figaro’s Hochzeit. Eine Aufführung als Dafne in Händels Apollo und Dafne mit Trevor Pinnock und English Concert in der Queen Elizabeth Hall in London führte 1999 zu ihrer Einladung, in Maulbronn Händels SAMSON zu singen.

Catherine King – Mezzo
Nach dem Besuch des Trinity College Cambridge und der Guildhall in London studierte Catherine King bei Josephine Veasey. Als versierte Spezialistin für Alte Musik tritt sie mit berühmten Ensembles, u.a. den Gothic Voices, London Baroque, Fretwork, Singcircle und dem Nash Ensemble auf. Auch grosse Oratorien von Händel, Bach und Mozart gehören zu ihrem Repertoire.

Charles Humphries – Altus
studierte an der Royal Academy of Music. Seit dem Ende seiner Studien bei Charles Brett, James Bowman und Michael Chance wird er als einer der vielversprechendsten Countertenöre seiner Generation angesehen. Er hat in den führenden Ensembles für Barockmusik gesungen, darunter Cardinall’s Musick, Gabrieli Consort, The King’s Consort, English Baroque Soloists, The English Concert. Daneben ist er auch als Solist erfolgreich. 1999 führten ihn Recitals nach England, Deutschland, Dänemark und Polen.

Mark LeBrocq - Tenor
der an der Royal Academy of Music studierte, ist zur Zeit Mitglied der English National Opera. Seine Konzerttätigkeit hat sich in der Zwischenzeit, auch als Lied- und Oratoriensänger, auf USA, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Mittleren Osten erstreckt. Er tritt regelmässig mit dem Gabrieli Consort / Paul McCreesh auf verschiedenen Festivals innerhalb ganz Europas auf.

Christopher Purves - Bass
hat bei David Keren Gesang studiert und ist derzeit Schüler von Diane Forlano. Er trat als Solist in zahlreichen Opern (z.B. von Mozart und Monteverdi) sowie grossen Oratorien von Händel auf. Seine Konzertengagements führen ihn zusammen mit Ensembles und Dirigenten wie z.B. The Sixteen, Herreweghe, Hickox, Gabrieli Consort Covent Garden, John Taverner und Academy of Ancient Music in die grossen Konzertsäle der ganzen Welt

Musica Florea Prag
Das Ensemble Musica florea wurde 1992 von seinem Leiter Marek Štryncl gegründet. Er studierte an der Dresdner Akademie für Alte Musik barockes Violoncello. Als führendes Barockorchester Tschechiens wird Musica Florea zu zahlreichen Festivals, wie z.B. nach Polen, Deutschland, Ungarn, Frankreich und Belgien eingeladen.

Der Maulbronner Kammerchor
wurde 1983 gegründet und zählt heute zu den Spitzenchören Deutschlands. Ein erster Platz beim 5. Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg 1998, zeugen von der Leistungsfähigkeit des Chores und seines Leiters Jürgen Budday. Der Kammerchor ist jedoch auch auf internationalem Parkett zugange. So betritt er bereits seit der Gründung 1983 mit der Tournee durch die USA, Konzerten in New York und Indianapolis, wie auch in Konzertreisen durch mehrere europäische Länder, Argentinien und Israel die internationale Bühne. Im Oktober 1998 gewann er den Wettbewerb der 12. Internationalen Prager Chortage und wurde als Laureat (Gesamtsieger) des Festivals ausgezeichnet.

Jürgen Budday - Dirigent
ist der künstlerische Leiter der Klosterkonzerte Maulbronn, der Kantorei Maulbronn und des mehrfach preisgekrönten Maulbronner Kammerchores. Seit 1979 lehrt er am Evang. Seminar Maulbronn. Für seine musikpädagogische und künstlerische Arbeit erhielt er Ehrungen und Auszeichnungen (u.a. den Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen, das Verdienstkreuz am Bande der BRD).


Musica florea Prag
Lenka Zelbová, Petra Csaplárová, Martin kalista, Stanislav Palúch,
Jirina Doubravská, Jindra Auredniková, Milan Klindera, Martin Jirka – Violinen
Lydie Ladová, František Kuncl, Mikoláš Cech – Viola
Marek Štryncl, Pavel Rezác – Violoncello
Ondrej Štajnochr, Jan Doskocil – Kontrabaß
Premysl Vacek – Theorbe
Marcel Plavec, Aleš Rypan – Oboen
Marek Špelina, Martina Bernášková – Flöten
Kryštof Lada, Juraj Korec – Fagott
Václav Luks, Miroslav Rovenský – Hörner
Ute Hübner, Henry Moderlak, Karel Mnuk – Trompeten
Pavel Rehberger – Pauken
Iva Štrynclová – Cembalo, Orgel

 












Georg Friedrich Händel:
JUDAS MACCABÄUS

Overture
(keine Tempoangabe) – Allegro – Lentement – Allegro

Teil I

Israelitische Männer und Frauen wehklagen über den Tod von Mattahias,
Vater des Judas Maccabäus.

CHORUS Israelites
Mourn, ye afflicted children, the remains
of captive Judah, mourn in solemn strains; your sanguine hopes of liberty give over;
your hero, friend, and father is no more.

RECITATIVE Israelitish man
Well may your sorrows, brethren, flow in all the expressive signs of woe: Your softer garments tear, and squalid sackcloth wear, your drooping heads with ashes strew, and with the flowing tear your cheeks bedew.

RECITATIVE Israealitish woman
Daughters, let your distressful cries and loud lament ascend the skies; your tender bosoms beat, and tear, with hands remorseless, your dishevelled hair; for pale and breathless, Mattathias lies, sad emblem of his country’s miseries!

DUETT Israelitish man and woman
From this dread scene, these adverse powers. Ah! whither shall we fly? Oh Solyma! thy boasted towers in smoky ruins lie.

CHORUS Israelites
For Sion lamentation make, with words that weep, and tears that speak.

RECITATIVE Simon
Not vain is all this storm of grief; to vent our sorrows, gives relief. Wretched indeed! But let not Judah’s race their ruin, with desponding arms embrace. Distractful doubt and desperation ill become the chosen nation. Chosen by the great I AM, the Lord of Hosts, who, still the same, we trust, will give attentive ear to the sincerity of prayer.

AIR Israelitish man
Pious orgies, pious airs, decent sorrow, decent prayers, will to the Lord ascend, and move his pity, and regain his love.

CHORUS Israelites
Oh Father,whose Almighty power the heavens, and earth and seas adore; the hearts of Judah, thy delight, in one defensive band unite. And grant a leader bold, and brave, if not to conquer, born to save.

ACCOMPANIED RECITATIVE Simon
I feel, I feel the Deity within, who, the bright Cherubim between, his radiant glory erst displayed; To Isreal’s distressful prayer he hath vouchsafed a gracious ear, and points out Maccabaeus to their aid:
Judas shall set the captive free, and lead us to the victory.

AIR Simon
Arm, arm, ye brave! a noble cause, the cause of Heaven your zeal demands. In defence of your nation, religion, and laws, the Almighty Jehovah will streng-then your hands.

CHORUS Israelites
We come, we come, in bright array, Judah, thy sceptre to obey.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
'Tis well, my friends; with transport I behold the spirit of our fathers, famed of old for their exploits in war. Oh, may their fire with active courage you, their sons, inspire: As when the mighty Joshua fought, and those amazing wonders wrought, stood still, obedient to his voice, the sun, till kings he had destroyed, and kingdoms won.

AIR Judas Maccabaeus
Call forth thy powers, my soul, and dare the conflict of unequal war. Great is the glory of the conquering sword, that triumphs in sweet liberty restored. Call forth thy powers, my soul, and dare the conflict of unequal war.

RECITATIVE Israelitish man
To Heaven’s Almighty King we kneel,
for blessings on this exemplary zeal. Bless him, Jehovah, bless him, and once more to thy own Israel liberty restore.

AIR Israelitish man
Oh liberty, thou choicest treasure, seat of virtue, source of pleasure! Life, without thee, knows no blessing, no endearment worth caressing.

AIR Israelitish woman
Come, ever-smiling liberty, and with thee bring thy jocund train. For thee we pant, and sigh for thee, with whom eternal pleasures reign.

AIR
'Tis liberty, dear liberty alone, that gives fresh beauty to the sun; that bids all nature look more gay, and lovely life with pleasure steal away.

DUET Israelitish woman and man
Come, ever-smiling liberty, and with thee bring thy jocund train. For thee we pant, and sigh for thee, with whom eternal pleasures reign.

CHORUS Israelites
Lead on, lead on! Judah disdains the galling load of hostile chains.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
So willed my father, now at rest in the eternal mansions of the blest: „Can ye behold", said he, „the miseries, in which the long-insulted Judah lies? Can ye behold their dire distress, and not, at least, attempt redress?" Then , faintly, with expiring breath, „Resolve, my sons, on liberty or death!" We come! oh see, thy sons prepare the rough habiliments of war; with hearts intrepid, and revengeful hands, to execute, oh sire, thy dread commands.

CHORUS Israelites
Disdainful of danger, we’ll rush on the foe, that Thy power, oh Jehovah, all nations may know.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
Ambition! if ever honour was thine aim, challenge it here: The glorious cause gives sanction to thy claim.

AIR
No unhallowed desire our beasts shall inspire, nor lust of unbounded power! But peace to obtain: Free peace let us gain, and conquest shall ask no more.

RECITATIVE Israelitish man
Haste we, my brethren, haste we to the field, dependant on the Lord, our strength and shield.

CHORUS Israelites
Hear us, oh Lord, on Thee we call, resolved on conquest, or a glorious fall.













Teil II

CHORUS Israelites
Fallen is the foe; so fall Thy foes, oh Lord! Where warlike Judas wields his righteous sword.

RECITATIVE Israelitish man
Victorious hero! Fame shall tell, with her last breath, how Apollonius fell, and all Samaria fled, by thee pursued through hills of carnage and a sea of blood; while thy resistless prowess dealt around, with their own leader’s sword, the deathful wound. Thus, too, the haughty Seron, Syria’s boast, before thee fell, with his unnumbered host.

AIR
So rapid thy course is, not numberless forces withstand thy all-conquering sword. Though nations surround thee, no power shall confound thee,‘till freedom again be restored.

RECITATIVE Israelitish man
Well may we hope our freedom to receive, such sweet transporting joys thy actions give.

DUET Israelitish woman and man
Sion now her head shall raise, tune your harps to songs of praise.

CHORUS Israelites
Tune your harps to songs of praise, Sion now her head shall raise.

RECITATIVE Israelitish woman
Oh let eternal honours crown his name; Judas! first worthy in the rolls of fame. Say, „He put on the breast-plate as a giant, and girt his warlike harness about him; in his acts he was like a lion, and like a lion’s whelp roaring for his prey."

AIR Israelitish woman
From mighty kings he took the spoil, and with his acts made Judah smile. Judah rejoiceth in his name, and triumphs in her hero’s fame.

DUET Israelitish man and woman
Hail, hail, Judea, happy land!
Salvation prospers in his hand.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
Thanks to my brethren; but look up to Heaven; to Heaven let glory and all praise be given; to Heaven give your applause, nor add the second cause, as once your fathers did in Midian, saying, „The sword of God and Gideon". It was the Lord that for his Israel fought, and this our wonderful salvation wrought.

AIR Judas Maccabaeus
How vain is man, who boasts in fight the valour of gigantic might! And dreams not that a hand unseen directs and guides this weak machine.

RECITATIVE Messenger
Oh Judas! oh my brethren! New scenes of bloody war in all their horrors rise. Prepare, prepare, or soon we fall a sacrifice to great Antiochus; from the Egyptian coast, (where Ptolemy hath Memphis and Pelusium lost) he sends the valiant Gorgias, and commands his proud, victorious bands to root out Isreal’s strength, and to erase every memorial of the sacred place.

AIR Israelitish man
Ah! wretched Israel! fallen, how low, from joyous transport to desponding woe.

CHORUS Israelites
Ah! wretched Israel! fallen, how low, from joyous transport to desponding woe.

RECITATIVE Simon
Be comforted, nor think these plaques are sent for your destruction, but for chastisement. Heaven oft in mercy punisheth, that sin may feel its own demerits from within, and urge not utter ruin. Turn to God, and draw a blessing from His iron rod.

AIR Simon
The Lord worketh wonders his glory to raise; and still, as he thunders, is fearful in praise.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
My arms! against this Gorgias will I go. The Idumean governor shall know, how vain, how ineffective his design, while rage his leader, and Jehovah mine.

AIR
Sound an alarm! your silver trumpets sound, and call the brave, and only brave, around. Who listeth, follow: to the field again! Justice with courage is a thousand men.

CHORUS Israelites
We hear, we hear the pleasing, dreadful call, and follow thee to conquest; if to fall, for laws, religion, liberty, we fall.

*Konzertpause*

RECITATIVE Simon
Enough! to Heaven we leave the rest. Such generous ardour firing every breast, we may devide our cares; the field be thine, oh Judas, and the sanctuary mine; for Sion, holy Sion, seat of God, in ruinous heaps, is by the heathen trod; such profanation calls for swift redress, if ever in battle Israel hopes success.

AIR Simon
With pious hearts, and brave as pious, oh Sion, we thy call attend, nor dread the nations that defy us, God our defender, God our friend.

RECITATIVE Israelitish man
Ye worshippers of God, down, down with the polluted altars, down; hurl Jupiter Olympus from his throne, nor reverence Bacchus with his ivy crown and ivy-wreathed rod. Our fathers nover knew him, or his hated crew, or, knowing, scorned such idol vanities.

RECITATIVE Israelitish man
No more in Sion let the virgin throng, wild with delusion, pay their nightly song to Ashtoreth, yclept the Queen of Heaven. Hence to Phoenicia be the goddess driven, or be she, with her priests and pageants, hurled to the remotest corner of the world, never to delude us more with pious lies.

AIR Israelitish man
Wise men, flattering, may deceive you with their, vain mysterious art; magic charms can never relieve you, nor can heal the wounded heart. But true wisdom can relieve you, godlike wisdom from above; this alone can never deceive you, this alone all pains remove.

DUET Israelitish woman and man
Oh! never, never bow we down to the rude stock or sculptured stone: but ever worship Isreal’s God, ever obedient to his awful nod.

CHORUS Israelites
We never, never will bow down to the rude stock or sculptured stone.
We worship God, and God alone.













Teil III

AIR Israelitish man
Father of Heaven! from Thy eternal throne, look with an eye of blessing down, while we prepare with holy rites, to solemnize the feast of lights. And thus our grateful hearts employ; and in Thy praise this altar raise, with carols of triumphant joy.

ACCOMPANIED RECITATIVE Israelitish man
See, see yon flames, that from the altar broke, in spiry streams pursue the trailing smoke. The fragrant incense mounts the yielding air; sure presage that the Lord hath heard our prayer.

RECITATIVE Israelitish woman
Oh grant it, Heaven, that our long woes may cease, and Judah’s daughters taste the calm of peace;
sons, brothers, husbands to bewail no more, tortured at home, or havocked in the war.

AIR
So shall the lute and harp awake, and sprightly voice sweet descant run, seraphic melody to make, in the pure strains of Jesse’s son.

RECITATIVE Messenger
From Capharsalama, on eagle wings I fly, with tidings of impetuous joy: Came Lysias, with his host, arrayed in coat of mail; their massy shields of gold and brass, flashed lightning over the fields, while the huge tower-backed elephants displayed a horrid front; but Judas, undismayed, met, fought, and vanquished all the rageful train. Yet more, Nicanor lies with thousands slain; the blasphemous Nicanor, who defied the living God, and, in his wanton pride, a public monument ordained of victories yet ungained.

RECITATIVE Messenger
But Io! the conqueror comes; and on his spear, to dissipate all fear, he bears the
vaunter’s head and hand, that threatened desolation to the land.

CHORUS Israelitish youths
See, the conquering hero comes! Sound the trumpets, beat the drums. Sports prepare, the laurel bring, songs of triumph to him sing.

DUET Isrealitish virgins
See the godlike youth advance! Breathe the flutes, and lead the dance; Myrtle wreaths, and roses twine, to deck the hero’s brow divine.

CHORUS Israelites
See, the conquering hero comes! Sound the trumpets, beat the drums. Sports prepare, the laurel bring, songs of triumph to him sing.

MARCH

SOLO
Israelitish man/woman, Israelites
Sing unto Got, and high affections raise, to crown this conquest with unmeasured praise.

RECITATIVE Judas Maccabaeus
Sweet flow the strains, that strike my feasted ear; angels might stoop from heaven, to hear the comely song we sing, to Israel’s Lord and King. But pause awhile: due obsequies prepare to those who bravely fell in war.
To Eleazar special tribute pay; through slaughtered troops he cut his way to the
distinguished elephant, and, whelmed beneath the deep-stabbed monster, triumphed in a glorious death.

AIR Judas Maccabaeus
With honour let desert be crowned, the trumpet never in vain shall sound; but, all attentive to alarms, the willing nations fly to
arms, and conquering or conquered, claim the prize of happy earth, or far more happy skies.

RECITATIVE Eupolemus
Peace to my countrymen; peace, and liberty. From the great senate of imperial Rome, with a firm leaque of amity, I come. Rome, whatever nation dare insult ur more, will rouse, in our defence, her veteran power, and stretch her vengeful arm, by land or sea, „To curb the proud, and set the injured free".

CHORUS Israelites
To our great God be all the honour given, that grateful hearts can send from earth to Heaven.

RECITATIVE Israelitish woman
Again to earth let gratitude descend, praiseworthy is our hero and our friend. Come then, my daughters, choicest art bestow, to weave a chaplet for the victor’s brow; and in your songs for ever be confessed the valour that preserved, the power that blessed, blessed you with hours, that scatter, as they fly, soft quiet, gentle love, and boundless joy.

DUET Israelitish woman and man
Oh lovely peace, with plenty crowned,come, spread thy blessings all around. Let fleecy flocks the hills adorn, and valleys smile with wavy corn. Let the shrill trumpet cease, nor other sound, but nature’s songsters wake the cheerful morn.

AIR Simon
Rejoice, oh Judah! and, in songs divine, with Cherubim and Seraphim, harmonious join.

CHORUS Israelites
Hallelujah! Amen.
Recoice, oh Judah! and, in songs divine, with Cherubim and Seraphim, harmonious join.
Hallelujah! Amen.

ENDE











Georg Friedrich Händel:
JUDAS MACCABÄUS

Inhalt

Das Libretto von Thomas Morell geht im wesentlichen auf das erste Buch der Makkabäer aus dem Alten Testament (apokryphe Schriften) zurück (1. Makk. 2-8). In ihm wird der jüdische Kampf gegen die Herrschaft der Seleukiden geschildert, die unter Antiochus IV. Epiphanes den Glauben und den Gottesdienst Israels auszurotten versuchten.

Teil I
Die Israeliten beklagen den Tod ihres Führers Mattatias. Sie bitten Gott, ihnen einen Nachfolger zu schicken, der sie aus der Unterdrückung befreit und ihnen die Freiheit wiedergibt. Simon, einer der Söhne des Mattatias und Hoherpriester, verkündet, Gott habe seinen Bruder Judas Makkabäus als neuen Heerführer auserkoren. Judas verspricht dem jüdischen Volk Frieden und Freiheit.

Teil II
Die Israeliten jubeln Judas Makkabäus zu, der die feindlichen Heere aus Samaria unter Apollonius und aus Syrien unter Seron geschlagen hat. Als ein Bote berichtet, dass König Antiochus ein ägyptisches Heer unter der Führung von Gorgias nach Judäa entsandt habe, überfällt Verzweiflung die Israeliten. Doch Simon und Judas stärken den Siegeswillen der israelitischen Truppen.

Teil III
Der Tempel von Jerusalem ist zurückerobert und das Fest des Lichtes soll gefeiert werden. Ein Bote berichtet, wie Judas, der Makkabäer, den Rest der feindlichen Heere unter Nikanor bei Kapharsalama geschlagen habe. Der Sieger zieht im Triumph in Jerusalem ein und gedenkt der im Kampf Gefallenen. Von einer Mission in Rom kehrt der israelitische Gesandte Eupolemus mit einem Vertrag zurück, der die Unabhängigkeit Judäas garantiert. Die Israeliten danken Gott und preisen den Sieger, der ihnen die Hoffnung auf Frieden und Wohlstand zurückgegeben hat.













Händels JUDAS MACCABAEUS

Mit seinem Siegesoratorium JUDAS MACCABAEUS feierte Georg Friedrich Händel die Bewältigung zweier problematischer Situationen.
1. Nachdem er sich bereits 1741 endgültig von der italienischen Oper abgewandt hatte, glaubte er im englischen Oratorium eine künstlerisch wie finanziell zukunftsträchtige Alternative gefunden zu haben.
2. In der Schlacht von Culloden wurden die Jakobiten am 16.4.1746 geschlagen; London atmete erleichtert auf, aber Händel wartete noch zwölf Wochen mit der Komposition seines Siegesoratoriums.
„Ouverture Oratorio Judah Maccabeus. angefangen den 9 July 1746. od. den 8 dieses" schrieb er auf die erste Seite des Autographs, und am Ende der letzten steht „S.D.G. Fine dell’Oratorio G.F.H. Agost. 11. 1746. völlig geendet."
Auf Empfehlung des Prince of Wales hatte Händel sich an den Geistlichen Thomas Morell mit der Bitte um ein passendes Libretto gewandt. Fast ein viertel Jahrhundert später gab dieser in seinen Memoiren eine lebendigen Bericht von der Zusammenarbeit mit Händel:
„Nach zwei oder drei Tagen brachte ich ihm den ersten Akt von JUDAS MACCABAEUS, der seine Zustimmung fand. ‚Gut‘, sagte er ‚und wie wollen Sie fortfahren?‘ ‚Nun, wir müssen uns einen Kampf vorstellen, den die Israeliten gewonnen haben, und so beginnen wir mit einem Chor wie Fallen is the Foe oder so ähnlich.‘ ‚Nein, ich will es so haben‘, und er begann, das Thema auf dem Cembalo zu spielen, wie es jetzt dasteht. ‚Nun, machen sie weiter‘. ‚Ich werde Ihnen morgen mehr bringen‘ ‚Nein, jetzt sofort.‘ So fall thy Foes, O Lord ‚Das wird gehen‘, und sogleich führte er die Komposition fort, wie wir sie in jenem wunderbaren Chor vor uns haben.
N.B. Der Plan von JUDAS MACCABAEUS war als Huldigung für den Duke of Cumberland bei seiner siegreichen Heimkehr aus Schottland entworfen."

Der Beginn von Händels Zusammenarbeit mit Morell bedeutet einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des Oratoriums. Seit seiner Rückkehr aus Dublin 1742 hatte der Komponist mit Samson, Semele, Hercules und Belshazzar vier seiner besten dramatischen Oratorien geschrieben, deren Libretti von vier verschiedenen Autoren stammten. In Reverend Thomas Morell (1703-1784) stieß Händel nun auf einen vielseitig gebildeten Mann.

Zu Beginn des Oratoriums trauern die Israeliten über den Tod ihres Führers Mattahias. Dessen Sohn Simon ruft seinen Bruder Judas zum neuen von Gott bestimmten Führer aus, der seinerseits die Israeliten ermutigt, sich von der Unterdrückung der syrischen Streitmächte zu befreien. Im zweiten Akt ist dies bereits geschehen, doch in den Jubel über den Sieg trifft die Nachricht, dass aus Ägypten ein neues Invasionsheer anrücke. Das niedergeschlagene Volk wird von Judas ein zweites Mal moralisch aufgerichtet und in eine siegreiche Schlacht geführt. Der dritte Akt feiert den Gesamtsieg zunächst als Lob und Preis Jahwes, dann als Triumph des Judas. Schließlich kommt ein Gesandter mit einem Vertrag aus Rom zurück, welcher Judäas Unabhängigkeit garantiert, und die Israeliten stimmen einen Lobgesang auf Frieden und Wohlstand an.
Das kann man kaum eine Handlung nennen, eher eine Aneinanderreihung von Situationen. Vom israelitischen Gesandten Eupolemus abgesehen, dessen Auftritt nur dazu dient, dem Lobgesang einen weiteren Anlaß hinzuzufügen, gibt es lediglich zwei greifbare Personen, Judas und Simon, die weder genauer charakterisiert werden noch eine besondere Entwicklung erleben und zudem am selben Strang ziehen, anstatt, wie man es von einem guten Drama erwartet, einander Gegenspieler zu sein. Auch dem Volk der Israeliten fehlt ein Widerpart, ebenso ihrem Gott und die Stimmung wechselt im wesentlichen nur zwischen allgemeiner Niedergeschlagenheit und allgemeinem Jubel. Aber dies war genau, was im London der Jahre 1745/46 gefragt war, und hierin ist die eigentliche Leistung Morells zu sehen, die Stimmung der Zeit genau erfaßt zu haben. Die nuancierte Charakterisierung eines Belsazar oder das persönliche Schicksal eines Herakles waren schon vor dem Jakobitischen Aufstand auf wenig Interesse gestoßen; um so dringlicher war während und nach der nationalen Krise eine klare, allgemeinverständliche Aussage gefordert.
Auch Händel hatte die Zeichen der Zeit verstanden. Statt eines psychologisch subtil aufgebauten musikalischen Dramas schrieb er nun ein festliches Konzertoratorium, das schon durch die Schönheit seiner Einzelsätze beeindruckte und eine Menge eingängiger Melodien bot. JUDAS MACCABAEUS ist wie kaum ein anderes Werk Händels auf Popularität ausgerichtet und bietet trotz der Ein- oder vielmehr Zweitönigkeit des Textes musikalisch einige Abwechslung. Im Vordergrund stehen dabei die großen Chöre, in denen nicht nur die Stimmungen der Israeliten ausgedrückt, sondern auch die Emotionen der Zuhörer erregt werden sollen. Ihr gefälliges Gegenstück findet sich in den Duetten. Morell hatte eigentlich nur deren zwei vorgesehen, doch Händel machte sich die Beliebtheit solcher Stücke zunutze, indem er ihre Zahl auf anfangs fünf, später sogar sechs erhöhte. Zwei (bzw. drei) der Duette gehen ebenso wie vier Arien nahtlos in einen Chor über, was insgesamt mehr Kurzweil in den Ablauf der Nummern bringt.
Schon auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass Morell seine Dichtung parallel angelegt hat: das Schema Klage der Israeliten – Aufmunterung durch Simon – Judas‘ Appell – Bestärkung durch einzelne Israeliten – Entschluß des Volkes – Schlacht und Sieg zwischen den Akten – Feier (I) – Bericht – Feier (II) – Judas‘ Auftritt – Auftritt eines Boten wird verdoppelt und mit einem Hymnus abgeschlossen. Während der erste Sieg vor allem ein militärischer ist und das Volk daher zunächst nur seinen Heerführer Judas feiert, wird dieser erst dadurch zum wahren Helden, dass er die Erkenntnis vermittelt, nicht er selbst, sondern Jahwe habe das Schicksal der Israeliten gewendet. Um dies zu bestätigen, ist der zweite Waffengang nötig. Innerhalb der parallelen Grundstruktur hat Morell aber leicht variiert. So wird der Entschluß zum Kampf im ersten Durchgang gleich dreimal vom Volk vorgetragen, im zweiten nur einmal; die erste Feier wird vom ganzen begonnen, die zweite von den Solisten; Judas‘ erste Arie ist an sich selbst gerichtet, die entsprechende im zweiten Durchgang an das Volk, usw.
Händel hat seinerseits Wiederholungen und die Vorwegnahme von Effekten konsequent vermieden. Mit Fallen is the foe beginnt die erste Feier in ernstem d-Moll, plötzliche Pausen im Chor sowie unerwartete harmonische und dynamische Wendungen scheinen die Freude über den Sieg zu trüben. Dagegen steht Father of Heaven in friedlichem F-Dur, einer für pastorale Szenen bevorzugten Tonart, und die Melodie kann sich hier ungehemmt entfalten. Ist die erste Trauerszene schon mit zwei Chören, einem Rezitativ und einem Duett großartig angelegt, so erreicht Händel im entsprechenden Ah! wretched Israel eine Steigerung nicht etwa durch den Umfang der Komposition, sondern durch eine Intensivierung der Ausdrucksmittel, indem er zum ersten Mal in diesem Oratorium einen langsamen Satz im gefühlsbetonten Dreivierteltakt schreibt und zudem beim ersten Orchestersatz ein viertaktiges Basso-ostinato-Motiv einführt, welches alle Töne der c-Moll-Tonleiter umfaßt.
Doch auch wo sich Parallelen zwischen verschiedenen Abschnitten der beiden Durchgänge ergeben, wiederholt Händel sich nicht. Simons Arie Arm, arm, ye brave enthält zwar fanfarenartige Dreiklangsmotive, wirkt aber durch das solistische Hervortreten der beiden Oboen eher konzertant; kriegerische Klänge bringt erst der anschließende Chor, eine regelrechte Battaglia im schnellen Dreivierteltakt. Inhaltlich entspricht diesem Satzpaar Judas‘ Arie Sound an alarm mit dem Chor We hear, aber Händel bringt einen neuen Effekt durch den Einsatz von Pauken und Trompeten, den er sich ein halbes Oratorium lang bis zu dieser Stelle aufgespart hat. Außerdem überrascht er den Hörer nicht nur mit der Gegenüberstellung von wiegender Sechsachtel-Bewegung im Chor und militärischen Rhythmen der Instrumentalbegleitung , sondern auch mit einer plötzlichen Mollwendung nach einer Generalpause, in der er mitten in der Kriegseuphorie die Möglichkeit des Scheiterns reflektiert.
Die Wirkung solcher Einzeleffekte, die innerhalb einer betont einfachen Satzstruktur ganz gezielt eingesetzt wurden, war Händel in diesem Oratorium offenbar wichtiger als ein permanentes kompositorisches Raffinement auf höchstem Niveau. Und seine Rechnung ging auf. JUDAS MACCABAEUS wurde ein voller Erfolg. Schon die Uraufführung am 1. April 1747 zog fünf weitere Vorstellungen nach sich, und außer 1749 erlebte das Oratorium in dem Jahr bis zu Händels Tod mehrere Vorstellungen, 33 davon unter Leitung des Komponisten, insgesamt sogar 54. Nur MESSIAH wurde etwas öfter gespielt, und ebenso wie dieses Oratorium schien JUDAS MACCABAEUS sich für Benefizkonzerte außerordentlich gut zu eignen. Händel hat dabei von Anfang an ein neues Publikum im Auge gehabt; um das wohlhabende Bürgertum zu gewinnen, gab er das exklusive, die Nobilität ansprechende Subkriptionssystem auf, und der Erfolg schien ihn zu bestätigen. Wie späteren Äußerungen zu entnehmen ist, war Händel sich allerdings auch darüber im klaren, dass der Gewinn an finanzieller Sicherheit und Popularität mit künstlerischen Zugeständnissen erworben war, doch das nahm er ganz bewußt in Kauf. Im Laufe der Zeit fügte er sogar noch immer neue Zusatznummern ein, die allesamt eigentlich für andere Oratorien komponiert waren. Das berühmteste Stück beispielsweise, See, the conquering hero comes stammt aus JOSHUA, die festliche Wirkung dieses Auftritts ist äußerst beeindruckend.

Die heutige Wiedergabe versucht nicht, die Fassung einer ganz bestimmten Aufführung zu rekonstruieren. Vielmehr orientiert sich die Auswahl der Varianten an der pragmatischen Haltung Händels, der Veränderungen nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Werkverbesserung oder (häufiger) der Popularität vornahm, sondern auch, um das Stück der Möglichkeiten des gerade zur Verfügung stehenden Ensembles anzupassen. So übertrug er die Sopran- bzw. Mezzosopranpartien der Israelitin und des Israeliten gelegentlich einem Tenor. Pious orgies war ursprünglich in Es-Dur für Baß (Simon) geschrieben, wurde aber schon vor der Uraufführung für Sopran nach G-Dur transponiert. Zum gleichen Zeitpunkt wurde Oh lovely peace aus einer Sopranarie in ein Duett umgearbeitet. Die Arie Oh liberty, thou choicest treasure war, wie dem oben angeführten Zitat zu entnehmen ist, zunächst für das Occasional Oratorio komponiert worden, bevor sie zur dritten Aufführung des Jahres 1747 an ihren ursprünglich vorgesehenen Platz gesetzt wurde. 1750 schob Händel das kleine Rezitativ Haste we, my brethren vor den Schlußchor des ersten Aktes ein, und als er im selben Jahr See, the conquering hero comes aus JOSHUA übernahm, wurde der folgende Marsch, den er schon 1747 zur dritten Aufführung nach einem Thema von Gottlieb Muffat komponiert hatte, von F- nach G-Dur transponiert. Sion now her head shall raise wurde 1757 für die Wiederaufführung von Esther geschrieben, im darauffolgenden Jahr aber an die vorliegende Stelle versetzt und mit einem einleitenden Rezitativ versehen (Well may we hope our freedom to receive). Die Arie Wise men, flattering, may deceive you war eigentlich für die 1758er Belshazzar-Aufführung vorgesehen, wurde aber einen Monat später hierher übernommen.
Darüber hinaus machte er in JUDAS MACCABAEUS einige thematische Anleihen bei Georg Philipp Telemann, Carl Heinrich Graun und Giovanni Battista Bononcini, was im 18. Jahrhundert weniger als Plagiat denn als Zitat im Sinne einer Verbeugung vor guter Musik verstanden wurde.













Die Ausführenden:

Sinéad Pratschke – Sopran
Sinéad Pratschke schloß ihre Studien am Royal College of Music an der Univesität von Western Ontario in Kanada ab, wo sie mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Sie erhielt Stipendien vom Ian Fleming Trust, dem Canada Council und der Gräfin von Muster. Unter der Leitung von David Willcocks sang sie u.a. die Matthäus-Passion von Bach. 1998 folgten weitere Auftritte in Holland und Deutschland mit Bachs h-Moll Messe und als Susanna in Figaro’s Hochzeit. Eine Aufführung als Dafne in Händels Apollo und Dafne mit Trevor Pinnock und English Concert in der Queen Elizabeth Hall in London führte 1999 zu ihrer Einladung, in Maulbonn Händel’s SAMSON zu singen.

Catherine King – Mezzo
Nach dem Besuch des Trinity College Cambrige und der Guildhall in London studierte Catherine King bei Josephine Veasey. Als versierte Spezialistin für Alte Musik tritt sie mit berühmten Ensembles, u.a. den Gothic Voices, London Baroque, Fretwork, Singcircle und dem Nash Ensemble auf. Auch große Oratorien, z.B. von Händel, Bach und Mozart gehören zu ihrem Repertoire. Diesen Herbst wird sie mit dem Kings College Choir, der Acadamy of Ancient Music und der Philharmonia, London musizieren. Außerdem führen ihre Engagements sie nach Slovenien, Norwegen, Schweiz, Frankreich und Deutschland.

Charles Humphries – Altus
Charles Humphries studierte an der Royal Academy of Music. Seit dem Ende seiner Studien bei Charles Brett, James Bowman und Michael Chance wird er als einer der vielversprechendsten Countertenöre seiner Generation angesehen. Er hat in den führenden Ensembles für Barockmusik gesungen, darunter Cardinall’s Musick, Gabrieli Consort, The King’s Consort, English Baroque Soloists, The English Concert. Daneben ist er auch als Solist erfolgreich. 1999 führten ihn Recitals nach England, Deutschland, Dänemark und Polen. Seine Aufnahmen als Solist (für diverse große Plattenfirmen) umfassen Händels Messias, Jephta und Solomon ebenso wie Soli und Duette von Purcell und Händel und Kantaten von Schütz. Mit Singen nicht genug – Charles Humphries leitet auch erfolgreich das Kammermusikensemble „Kontrabande", das sich auf die Literatur für Kammermusik mit Countertenor des 17./18.Jahrhunderts spezialisiert hat.

Mark LeBrocq - Tenor
Mark LeBrocq, der an der Royal Academy of Music studierte und mehrere Preise gewann, ist zur Zeit Mitglied der English National Opera. Dort hat er u.a. bereits den Don Ottavio, den Monostatos und Idomeneo gesungen. Seine Konzerttätigkeit hat sich in der Zwischenzeit, auch als Lied- und Oratoriensänger, auf USA, Frankreich, Deutschland, Spanien und den Mittleren Osten erstreckt. Er tritt regelmäßig mit dem Gabrieli Consort / Paul McCreesh auf verschiedenen Festivals innerhalb ganz Europas auf. Die vergangene Saison brachte erstmals eine Zusammenarbeit mit English Consort und Trevor Pinnock in Salzburg und soeben gab er an der English National Opera sein Debüt in der Rolle des Tamino.

Christopher Purves - Baß
Nachdem Christopher Purves bei David Keren Gesang studierte ist er heute Schüler von Diane Forlano. Er trat als Solist in zahlreichen Opern (z.B. von Mozart und Monteverdi) sowie großen Oratorien von Händel auf. Seine Konzertengagements führen ihn zusammen mit Ensembles und Dirigenten wie z.B. The Sixteen, Herreweghe, Hickox, Gabrieli Consort Covent Garden, John Taverner und Academy of Ancient Music in die großen Konzertsäle der ganzen Welt

MUSICA FLOREA
Das Ensemble Musica florea wurde 1992 gegründet und hatte sehr schnell großen Erfolg unter der Leitung ihres Gründers, Marek Štryncl (er studierte an der Dresdner Akademie für Alte Musik barockes Violoncello). Das führende Barockorchester Tschechiens wurde zu zahlreichen Festivals eingeladen, wie z.B. nach Polen, Deutschland, Ungarn, Frankreich und Belgien.
Das Ensemble erhielt für seine erste CD die höchste Auszeichnung des französischen Magazins Diapason und wurde als „Topensemble von Europa" klassifiziert.

MAULBRONNER KAMMERCHOR
Der 1983 gegründete Maulbronner Kammerchor unter seinem Leiter Jürgen Budday zählt heute zu den Spitzenchören der Bundesrepublik Deutschland im nicht professionellen Bereich. Erste Plätze beim Baden-Württembergischen Chorwettbewerb 1989 und 1997 und ein zweiter Platz beim 3. Deutschen Chorwettbewerb in Stuttgart 1990 sowie der Sieg beim 5. Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg 1998, belegen das außerordentliche musikalische Niveau des jungen Ensembles. Es ist dem Kammerchor auch auf internationalem Parkett gelungen, sich einen guten Namen zu machen. Die Debüt-Tournee 1983 durch die USA, mit Konzerten u.a. in New York und Indianapolis, verbunden mit der Teilnahme am Festival of Music in New Harmony/Indiana, wie auch die Konzertreisen durch mehrere europäische Länder, Israel und Argentinien (1993, 1997) trafen bei Publikum und Rezensenten gleichermaßen auf begeisterte Resonanz.