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Castle Concerts CD Series
Intime Träumerey
Die Einsamkeiten der Liebe
bergen das schöpferische Genie
Szenen aus dem Leben Friedrich Hölderlins
im thematischen Dialog mit Werken
von Mozart, Schumann und Schubert
Erzählt von Peter Härtling
nach seinem Buch "Hölderlin. Ein Roman"
Klavier - Franz Vorraber
Eine Aufführung der Reihe "Musik im Schloss"
in der Schlosskirche Bad Homburg am 15. April 2007
Eine Produktion
von Andreas Otto Grimminger und Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Ulrike und Volker Northoff.
Tonmeister: Andreas Otto Grimminger
Konzeption, Illustration & Bilddokumentation: Josef S. Kindler
Doppel-CD, Spielzeit: 111 Min. (1h 51min), DDD, EUR 33,-
KuK 04, ISBN 978-3-930643-04-2, EAN 42 6000591 051 3
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2007














Intime Träumerey

"Die Einsamkeiten der Liebe bergen das schöpferische Genie" - Bergen diese Tragiken eine Notwendigkeit? Sind sie nicht Antrieb und Basis zur Schöpfung jener Werke, die von uns heute so bewundert werden? Denken Sie an den Knaben, welcher bemüht ist, dem Wunsche des Vaters zu entsprechen, oder an den Jüngling, der sich nicht das Mädchen nimmt, nicht erobert, sondern den hehren Werten der Minne nachstrebt und dann erschreckend ob der Triebhaftigkeit seines Wesens schweigt...

Diese Einsamkeiten sind wohl die Tragik jener Dichter und Komponisten, die in ihrer eigenen, von der Gesellschaft unverstandenen Welt leben und letztlich an der Zurückweisung ihrer Sensibilität scheitern. Peter Härtling und Franz Vorraber geben uns anhand ihres thematischen Dialoges mit Szenen aus dem Leben des Dichters Friedrich Hölderlin und Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Robert Schumann und Franz Schubert einen sensiblen Einblick in diese Tiefen. Sie zeigen uns die Parallelen zwischen den Genies, deren Genres und ihren Werken - Schöpfungen, die aus diesen Einsamkeiten entstanden sind.

Josef-Stefan Kindler













Hölderlin, die Grafschaft Homburg und die Musik

Mein Versuch, wie Hölderlin von Frankfurt nach Bad Homburg zu wandern, scheiterte an den Autobahnen. "Die Schönheiten der hiesigen Gegend", die Silberpappeln, die er liebte, würde er heute nicht mehr wiederfinden. Also fuhr ich, als ich 1975 an meinem Hölderlin-Roman schrieb, in die Stadt seines Freundes Isaak von Sinclair. "Das Städtchen liegt am Gebirge, Wälder und geschmackvolle Anlagen liegen rings herum; ich wohne gegen das Feld hinaus, habe Gärten vor dem Fenster..." schreibt er an seine Schwester Heinrike. Sinclair hatte ihm beim Glasermeister Wagner in der Haingasse Unterkunft verschafft. Ich ging seine Wege nach und ließ mich bei jedem Besuch vom Schlosspark verzaubern, dessen selbstbewusste Intimität vom Wesen der landgräflichen Familie zeugt. Vor allem die Töchter, Auguste und Marianne, fühlen sich dem Dichter verbunden. "Am Hofe hat mein Buch einigermassen Glük gemacht..."; sein "Hyperion" wurde gelesen. "Die Familie des Landgrafen besteht aus ächtedlen Menschen, die sich durch ihre Gesinnungen und ihre Lebensart von anderen ihrer Klasse ganz auffallend auszeichnen", schreibt er seiner Mutter. Dennoch hielt er auf Distanz, "aus Vorsicht und um meiner Freiheit willen."

Der Hof stellte Hölderlin ein Klavier zur Verfügung. Wahrscheinlich hat Sinclair erzählt, wie sehr sein Freund die Musik brauche und wie sehr er sie liebe. In Frankfurt hat er oft mit Susette Gontard und ihrer Freundin Marie Rätzer musiziert. Schon darum hat er sich von der Mutter aus Nürtingen seine Flöte schicken lassen. Mit Susette hat er gelegentlich in Frankfurt Konzerte besucht.

Welche Musik hat er gehört? Was haben Susette, Marie und er musiziert? In keinem seiner Briefe wird der Name des Komponisten genannt. Bis auf einen. Im Sommer 1789, in seinem ersten Jahr auf dem Stift in Tübingen, nimmt er Flötenunterricht, bei dem berühmten Konzertvirtuosen Friedrich Ludwig Dülon. Er ist, als sie sich kennenlernen, ein Jahr älter als Hölderlin, von Kindheit an blind. Er kam aus Preussen, aus Oranienburg. Schon als Zwölfjähriger reiste er, begleitet von seinem Vater, durch Europa. Hölderlins Begabung beeindruckte ihn und er attestierte ihm, bei ihm "nichts mehr lernen" zu können. Wahrscheinlich haben sie gemeinsam im Stift konzertiert. Und es ist auch anzunehmen, dass Hölderlin Dülons Stücke für Flöte spielte. Immerhin ein Komponist seiner Zeit! Dülons von Wieland 1807 veröffentlichte Autobiografie "Des blinden Flötenspielers Leben" wird Hölderlin, inzwischen Gast Ernst Zimmers im Turm am Neckar, sicher nicht in die Hände bekommen haben.

Ich war mir mit Franz Vorraber rasch einig, welche Komponisten als geistige Gefährten Hölderlins zu hören sein sollten. Mozart hat er ohne Zweifel auf der Flöte und dem Klavier gespielt, durch Dülon mit ihm vertraut. Schumann wiederum hat in jener Zeit, als das Werk Hölderlins fast vergessen war, als Sechzehnjähriger den Hyperion gelesen; und eines seiner letzten Werke, "Die Gesänge der Frühe", sind in Erinnerung an diese Lektüre, an die Erscheinung Diotimas komponiert. Und Franz Schubert mit seiner grandiosen "Wanderer-Phantasie" ist dem Wanderer Hölderlin ohnehin nahe, diesem Dichter, dessen Wanderschritt auch das Mass seiner Verse ist.

Peter Härtling













Mozarts Rondo D-Dur, ein tänzerisch heiteres Rondo, wie es nur Mozart schreibt, wird zu Beginn des Abends seiner c-Moll Fantasie gegenübergestellt. Ein ganz anderer Geist offenbart sich in diesem wahrhaft fantasierend, teilweise rezitativisch angelegten, dunklen Stück. Mozarts c-Moll ist voller Gegensätze im Charakter und im Wechsel der Tonarten. So wie später im c-Moll Klavierkonzert endet auch die Fantasie ohne jeden Kompromiss. Beethoven hat aus dieser Mozart-Fantasie einige Motive für seine dramatische Appassionata-Sonate entnommen.

"An Diotima" nach Friedrich Hölderlin lautet der ursprüngliche Arbeitstitel von fünf Stücken Robert Schumanns, die er später Bettina von Arnim widmete. Diese Gesänge der Frühe sind das letzte veröffentlichte Klavierwerk Schumanns vor seinem Selbstmordversuch und seinem zweijährigen Aufenthalt in der Nervenheilanstalt Endenich. Schumann war sehr belesen. Hölderlin, Diotima, seine eigene Geschichte mit Clara, die zu dieser Zeit zu Ende geht, und seine Fähigkeit, Vorahnungen in Musik umzusetzen, sind wohl nicht zufällig.

Die Gesänge der Frühe haben eine ganz eigene Färbung. "Das Herannahen des Morgens", wie er schreibt, die rufende Quint, erinnert sowohl an Beethovens 9. Sinfonie als auch an seine Clara-Motive in der fis-Moll Sonate, der C-Dur Fantasie oder dem Klavierkonzert. Es ist eine Hoffnung auf Licht, eingebettet in eine Harmonik, die eine Schlusswirkung oft ausspart wie bei Brucknerschen Chorälen, kombiniert mit Querbezügen zu Beethovens letzter Sonate op. 111 in den Trillerfiguren des letzten der fünf Stücke. "Die Gesänge der Frühe sind charakteristische Stücke, die die Empfindungen beim Herannahen und Wachsen des Morgens schildern, aber mehr als Gefühlsausdruck, als Malerei", schreibt Schumann an seinen Verleger. Das Morgen als innerer Traum, abseits der realen Lebensumstände, die von Krankheit, Ehekrise, Verlust der Stelle als Musikdirektor in Düsseldorf und schließlich einem Selbstmordversuch, Entmündigung und Einlieferung in eine Anstalt gezeichnet sind.

Dieses Morgen widmet Robert Schumann den idealen Frauengestalten Diotima, Bettina und seiner eigenen Frau Clara in Erinnerung einer idealen Liebe, mit Motiven aus der jugendlichen fis-Moll Sonate, die er fast 20 Jahre zuvor geschrieben hat. Sein Lebenswerk ist vollbracht. Ein befreiendes Verklingen macht die Gesänge der Frühe zu einem außergewöhnlichen Zeugnis seines Komponierens gegenüber seinem Schicksal - einem inneren Traum, den die Musik erhöht.

Franz Schuberts Ges-Dur Impromptu verwendet das "Wanderer-Motiv" leicht verändert in einer abgeklärten Stimmung. Es ist ein Spätwerk, das er in seinem letzten Lebensjahr geschrieben hat. Die zahlreichen harmonisch subtilen Wendungen lassen ein kleines kostbares Stück entstehen, das aber trotzdem den rhythmisch unerbittlichen, aber leisen Fluss des Werkes nie unterbricht.

Schuberts Wanderer-Fantasie ist 1822 bis 1823 entstanden. Zur selben Zeit schreibt Beethoven seine letzte Sonate op. 111. "Die Sonne dünkt mich hier so kalt", lautet der Text der Liedzeile des Schubert-Liedes "Der Wanderer", das dem Thema des 2. Satzes zugrunde liegt, welches den zentralen Variationssatz des Werkes bildet. Es ist ein kühnes, bis zu dieser Zeit einzigartiges Werk, dessen vier Sätze aus einem einzigen rhythmischen Motiv aufgebaut sind und das ohne Pause zu einem Ganzen zusammengesetzt ist.

Obwohl der Titel "Wanderer-Fantasie" nicht von Schubert stammt, liegt durch den thematischen Kern der Bezug zum Lied "Der Wanderer" nahe. Dieses rhythmisch prägnante Fortschreiten findet sich zudem häufig in Schuberts Werken, etwa in der Winterreise oder den Moments musicaux. Das Wandern ohne Unterlass, ohne Halt, das unaufhörliche Fließen reißt alles mit sich. Vielleicht wird es durch den Traum unterbrochen, aber dieser unbändigen Kraft können wir uns nicht entziehen, und sie fordert letztlich eine Entscheidung.

So erklingt dieses Werk am Schluss des Abends als Schuberts Ruf an den am Ende sich selbst unendlich fernen Hölderlin: "Ich bin Dir nah!" - dem ewigen Wanderer, der Du in Deinem einzigartigen Leben warst, das an der Einsamkeit des wahrhaft Liebenden zerbrach.

Franz Vorraber













Durch Heinrich von Kleists Drama "Prinz Friedrich von Homburg" ist die ehemalige Residenz der Landgrafen von Hessen-Homburg vor den Toren Frankfurts weltbekannt geworden. Das Schloss mit seinen wundervollen Gärten gehört wohl zu den schönsten Barockanlagen Deutschlands. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die preußischen Könige und deutschen Kaiser, wohl auch wegen der erholsamen Lustbarkeiten in dem durch seine Heilquellen schon damals berühmten Bad "Homburg vor der Höhe", zwischen 1866 und 1918 nur zu gerne des Sommers hier verweilten. Selbst der Prince of Wales nebst höchstem englischen und russischen Adel suchte hier Kurzweil, Erholung und Heilung.

Die Kultur war an den Höfen Europas schon immer sehr facettenreich. Der gebildete Adel wusste um die Notwendigkeit der Förderung und Pflege der schönen Künste und schuf somit die Basis der Atmosphäre Europa. Vieles, was in bildender Kunst, Literatur und Musik keinen vordergründigen, marktwirtschaftlichen Wert besaß, fand Beachtung und Bewunderung und bildete die Grundlage unserer heutigen kulturellen Existenz und Identität. So ist es dem Mäzen Isaak von Sinclair zu verdanken, dass das Dichtergenie Friedrich Hölderlin künstlerisch entscheidende Jahre seines tragischen Lebens in Homburg verbrachte. Dem Landgrafen Friedrich V. widmete Hölderlin sein wohl bekanntestes Gedicht "Patmos". Eine Bronzeplatte mit dessen Anfangsversen bedeckt heute den Zugang zur Familiengruft der Homburger Landgrafen, die sich unter dem Chorraum der Schlosskirche befindet.

Erhaltenswertes und hörenswert Neues, musikalische Kostbarkeiten aus Tradition und Avantgarde - beides undenkbar ohne den Nährboden Europa - dokumentieren wir in der Serie "Castle Concerts" an authentischer Stelle. Kaiser Wilhelm II. schuf in Bad Homburg durch die Stiftung einer Stadtkirche, wohl ohne es zu ahnen einen der schönsten und intimsten Konzertsäle Europas. Denn die bis dahin genutzte Schlosskirche mit ihrer prächtigen Bürgy-Orgel geriet in Vergessenheit und überstand somit die Wirren und den Modernisierungswahn des letzten Jahrhunderts - bis sich das "Kuratorium Bad Homburger Schlosskirche" dank modernem Mäzenatentum dieses architektonischen Kleinods annehmen konnte: Originalgetreu mit behutsamer Liebe zum Detail wurden Kirche und Orgel zu einem wundervollen Konzertsaal restauriert.

Heute erstrahlt die Schlosskirche in neuem Glanz und wird durch die mit viel Engagement und Enthusiasmus des Ehepaares Ulrike und Volker Northoff veranstaltete Konzertreihe "Musik im Schloss" mit musikalischen Höhepunkten fürstlich geschmückt. Das aktuelle Konzertprogramm der Reihe finden Sie unter www.musik-im-schloss.de














Peter Härtling, 1933 in Chemnitz geboren, kam 1946 nach Aufenthalten in Sachsen, Mähren und Österreich ins schwäbische Nürtingen. Nach seiner Schulzeit begann er 1952 seine journalistische Tätigkeit: erst bei schwäbischen Provinzzeitungen, danach 1955-1962 als literarischer Redakteur bei der Deutschen Zeitung in Stuttgart und Köln.

1962-1970 war er Mitherausgeber der in Berlin erscheinenden Zeitung "Der Monat". 1967-1968 war Härtling Cheflektor des S. Fischer Verlags und danach bis 1973 Geschäftsführer. Seit 1974 ist er als freier Schriftsteller tätig. Unter seinen seit 1953 veröffentlichten Gedichten, Aufsätzen, Romanen und Erzählungen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden, sind viele Werke, die eine Auszeichnung erhielten. Besonders bekannt ist Peter Härtling für seine Romanbiographien großer Dichter und Musiker wie Friedrich Hölderlin, Franz Schubert, Robert Schumann und Wolfgang Amadeus Mozart. In den Jahren 2000 und 2001 war er Präsident der Hölderlin-Gesellschaft.












Das Klavier und die große Kirchenorgel faszinieren den im österreichischen Graz geborenen Pianisten Franz Vorraber seit frühester Kindheit. Siebenjährig spielte er bereits die Orgel in der Kirche - im Stehen, da seine Kinderbeine kaum das Pedal erreichten. Mit 13 Jahren wurde er in die Klavierklasse für außerordentliche Talente der Musikhochschule in Graz aufgenommen. Daneben lernte er noch Violine. Die Wiener Schule in der Tradition von Bruno Seidlhofer und die alte deutsche Schule, die er bei Joachim Volkmann kennenlernte, prägten sein Studium.

Für seine pianistischen Leistungen erhielt er unter anderem Preise des österreichischen Bundesministeriums für Kunst, den Joachim Erhard Preis und den Preis der Stadt Graz. Seine Studien in Graz und Frankfurt beendete er mit höchster einstimmiger Auszeichnung. Sein bisher größtes Projekt war die erstmalige zyklische Aufführung des gesamten Klavierwerkes von Robert Schumann an insgesamt zwölf Abenden in verschiedenen Städten in Europa und Japan. Mehrfach würdigten ihn Presse und Publikum als einen der bedeutendsten Schumann Interpreten unserer Zeit. Für die Gesamtaufnahme des Klavierwerkes von Robert Schumann auf 13 CD's erhielt er 2006 den Pasticcio Preis des Österreichischen Rundfunks. Trotz aller Preise sind für Franz Vorraber im Konzert andere Kriterien entscheidend.

Seine enorme Aussagekraft als Musiker und seine Fähigkeit, den geistigen Kern der Musik freizulegen, faszinieren das Publikum. Er entläßt seine Zuhörer innerlich bewegt. Nach seinem Debüt mit 19 Jahren in Tokio erhielt er Einladungen in fast alle europäischen Länder, sowie in die USA und nach Japan, wo er auch master classes gibt.
















CD I


1. Peter Härtling (geb. 1933)
Diesen Titel hören (mp3, 128kBit/s) "Hölderlin - Wie hat er geliebt?"

2. Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Diesen Titel hören (mp3, 128kBit/s) Rondo für Klavier in D-Dur (KV 485)

3. Peter Härtling
"Die erste Liebe"

4. Wolfgang Amadeus Mozart
Fantasie für Klavier in c-moll (KV 475)

5. Peter Härtling
Diesen Titel hören (mp3, 128kBit/s) "Ein Abschied von den Gontards"

6. Robert Schumann (1810 - 1856)
Gesänge der Frühe, Opus 133



CD II


1. Peter Härtling
"Hölderlin - Ein Wanderer der deutschen Literatur"

2. Peter Härtling
"Die Prinzessin"

3. Franz Schubert (1797 - 1828)
Diesen Titel hören (mp3, 128kBit/s) Impromptu Opus 90 No. 3 in Ges-Dur (D 899/3)

4. Peter Härtling
Diesen Titel hören (mp3, 128kBit/s) "Hölderlins Wahnsinn"

5. Franz Schubert
Fantasie Opus 15 in C-Dur (D 760)
"Wanderer-Fantasie"


















CD Edition

Kultur in ihrer authentischen Form zu publizieren, heißt für uns: herausragende Aufführungen und Konzerte für die Nachwelt festzuhalten und zu vermitteln. Denn Künstler, Publikum, Werk und Raum treten in einen intimen Dialog, der in Form und Ausdruck - in seiner Atmosphäre - einmalig und unwiederbringlich ist. Diese Symbiose, die Spannung der Aufführung dem Hörer in all ihren Facetten möglichst intensiv erlebbar zu machen, sehen wir als Ziel, als Philosophie unseres Hauses. Das Ergebnis sind einzigartige Interpretationen von musikalischen und literarischen Werken, schlichtweg - audiophile Momentaufnahmen von bleibendem Wert.

In unserer Edition Authentic Classical Concerts gehen wir auf die Suche nach diesem Dialog - hin zu den großen Gewerken und seltenen Perlen menschlicher Baukunst. Denn jedes Bauwerk hat seine Eigenheiten, in den historischen, akustischen und atmosphärischen Gegebenheiten. Doch entscheidend bleibt wohl der Mensch, der Künstler und dessen subjektives, mentales Empfinden. Die Prägung, die Herkunft, das Umfeld, die musikalische Heranführung und Bildung - Faktoren, die in uns Vorlieben entwickeln; beispielsweise die Liebe zu großen Räumen, zu antiker oder moderner Architektur.

Nicht ohne Grund schwärmen die Menschen der anderen Kontinente und Kulturkreise von der Faszination, dem Erlebnis Europa... und ist für den Europäer das Land der unbegrenzten Möglichkeiten oder der Zauber des Ostens nicht ebenso eine Reise wert? Ist das Empfinden eines italienischen Operntenors oder einer bulgarischen Violinistin nicht entscheidend für das Interpretieren, den Umgang mit der Komposition, dem Werk? ... Und letztlich schließt sich der Kreis in der Art & Weise des Publikums, im Umfeld des Aufführungsortes.

Diese Subjektivitäten spiegeln sich in der Empfindung einer Atmosphäre, eines Raumes - bilden den eigenen, persönlichen mentalen Raum im Raum - wirken auf die Interpretation eines Werkes. Klassische Musik lebt! Lebt durch die Interpretation, die Spannung während des Auftrittes, durch die Kombination von Werk, Raum, Künstler und Publikum.

Wir stellen uns der Herausforderung und zeichnen die Konzerte direkt in Stereo-Digital auf - werden somit selbst zu einem Teil der Aufführung und halten diesen Eindruck, die Spannung, die wir während des Konzertes empfinden, in Bild und Ton fest - um Ihnen einen möglichst authentischen Genuss zu vermitteln. Blühende Kultur in lebendigen Denkmalen, dem Publikum vor Ort und nicht zuletzt auch Ihnen zur Freude, sind somit jene Werte, welche wir in dieser Reihe dokumentieren.

Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler